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Zur Entstehungsgeschichte und Struktur des Liber LUNA

XVIII MOND

Das Liber LUNA wurde damals in einem kreativen Strom geschaffen am 28. und 29. April 2011. Für mich war es so, dass ich sozusagen geöffnete Kanäle spürte, die mich geradezu dazu brachten, sehr schnell und gleichsam automatisch zu schreiben. Ich war sehr überrascht, was ich dann von mir gelesen habe. Ich konnte und kann bis heute nicht alles VERSTEHEN, was ich geschrieben habe. Aber ich habe gespürt, dass sich mir hier etwas offenbart hatte, das aus der Tiefe meiner Seele sprudelt. Eigentlich war das Buch als Geschenk für mein geliebtes Patenkind Luzie LUNA Sophie gedacht zu ihrem achten Geburtstag. Ich habe sie damals selbst getauft und ihr im Kreis der Familie den von den Eltern bestimmten Namen gegeben. Im letzten Jahr 2012 habe ich meinen Rückzugsort in der Westpfalz ein paar Kilometer entfernt von Luzie und ihrer Mutter gewählt. Das Liber LUNA wird für mich immer verbunden sein und bleiben mit meinem Patenkind. Sie ist ein Kind, das den Namen des Mondes trägt. Ich erspare mir die Ausführungen zum „MOONCHILD“ von Crowley. Wer das vertiefen möchte, kann das Buch ja einfach lesen. Mein Autokennzeichen lautet nicht umsonst. LU-NA XXXX.

So überrascht wie ich über den Inhalt, die Anordnung des gesamten Textes war, versuchte ich die Umstände der Entstehung mir gegenüber zu dokumentieren und zu kommentieren. Meine ersten Kommentare seine hier der Vollständigkeit halber in ihrem Original wieder gegeben.

SH’MA YAEL / HÖRE KRIEGERIN

„Als die Kanäle geöffnet waren
am 28.04.2011 um 23:45 Uhr bis 29.04.2011 2:15 Uhr.
Verständnis-Hilfen:
– bloodline v 2.0 vom album “echoes and artifacts” der crüxshadows habe ich während des aufschriebs als loop gehört
– basiswissen über weibliche schöpfungsmythen z.b. frederic hetmann “Wie Frauen die Welt erschufen: Mythen, Märchen und Legenden von der weiblichen Gottheit
– ton steine scherben textauszug: “keiner hat das recht, menschen zu regieren”
– basiswissen des taoismus mindestens “daodejing” von lao-tse, evtl. sun-tse
– wissen ueber die herkunft des englischen wortes “wiccain”- zauber wirken und hagazusa – zaunreiterin
– ägyptische kosmologie im allgemeinen
– sicherlich zum gesetz: edward a.
– “handbuch des kriegers des lichts” von pauolo coelho
– die inschrift auf dem gebäude des orakels von delphi
– marc aurel und die stoa im allgemeinen
– rainbow family –> http://www.starsrainbowrideboard.org/welcomehome_mirror/rainbow/
– verständnis fuer wesentliche ursache-wirkungszusammenhänge und das konzept der leerheit v.a. bei nagarjuna
– sicher gibt es noch einiges aufzuzaehlen. das sind aber die offensichtlicheren hinweise, die ich hier geben kann und will. FF“

AHAVA / LIEBE
„kanal von ca. 09:00 Uhr bis 10:30 am 29.04.2011
ahava ist hebräisch und bedeutet liebe
hier werden vor allem islamische, buddhistische und mystische inhalte angesprochen
verschiedene hindernisse auf dem weg werden angesprochen und in XXXI noch ein persönliches statement abgegeben.
musikalische untermalung diesmal wieder von crüxshadows “Winterborn”
wissen um solare, lunare wege ist hilfreich.
insgesamt beschäftigt sich dieser abschnitt mit den verschlungenen pfaden des wiccain, des zauber wirkenden.
und nochmals zur warnung: alle wesentlichen änderungen im leben geschehen in der jeweiligen innenwelt des adepten…
mit rahmen ist evtl. auch ein montagepunkt im sinne castanedas gemeint.“

Im Liber LUNA gibt es KEINE achtzehnte Strophe. Sie würde zum zweiten Teil AHAVA (hebr. LIEBE) gehören, das so auf nur 15 Strophen kommt. SH’MA YAEL (hebr. HÖRE KRIEGERIN) hält die übrigen 16 Strophen. Der achtzehnte Trumpf des Tarot ist genau DER MOND. Ich weiss bis heute nicht, wie es geschehen konnte, dass ich keine achtzehnte Strophe geschrieben habe. Mehrfaches Redigieren hat mir diesen offensichtlichen strukturellen Umstand in den letztenzwei Jahren nicht offenbart. Erst in den letzten zwei Tagen – mitten in der Arbeit am Liber SOL – ist mir schlagartig klar geworden, was da als Leerstelle mächtig wirkt. Mit den daraus folgenden Konsequenzen beschäftige ich mich …

 

Es gibt keine hoffnungslosen Fälle und es gibt keine Ausreden. Alles menschliche Leben ist kostbar, es gibt keinen Unterschied!

logoIch als Logopäde möchte den Menschen befähigen mit und in seiner Umwelt so zu kommunizieren wie er es wünscht. Ich biete dem Menschen an, diejenigen Funktionen in seinem Alltag einzusetzen, die hierzu nötig sind. Der auf Heilung und Gesundung wartende Mensch – der Klient, wie ich ihn nun nenne – kann dieses Angebot annehmen.

Ich nehme an, dass wir alle eine Intuition davon haben, was natürlich und normal für unseren Körper ist. Wenn ein Symptom auftritt, so zeigt uns dies eine Fehlfunktion und / oder eine fehlerhafte Struktur im Organismus an. Die Fähigkeit unseres Körpers sich auf die neue Lage einzustellen ist wesentlich für das Verständnis vom Prozess der Gesundung und der Krankheit.

Der Körper versucht mit allen Mitteln, die er sich verfügbar machen kann, die normale, natürliche Physiologie aufrecht zu erhalten. Und er versucht darüber hinaus durch Veränderung von Prozessen ein neues Gleichgewicht – eine Balance – wieder her zustellen. Dies erledigt der Körper eigenständig bis hin zu einer neuen Lage, in der ein „Workaround“ gefunden ist, in der eine veränderte (Patho-)Physiologie wirksam ist.

Durch diesen komplexen Regelmechanismus – den wir sicher in seinen komplexen Einzelheiten oder seiner Gesamtheit bis heute nicht völlig verstanden haben – überlebt die Menschheit seit Generationen. Veränderung und Wandel ist Wesen alles Körperlichen. Der Mensch ist selbst in der Beobachtung eines einzelnen Moments seines Lebens nicht statisch sondern dynamisch.

Diesen Vorgedanken Rechnung tragend, möchte ich die Logopädie – so wie ich sie verstehe – beschreiben und sie als junges Heilmittel all denen ans Herz legen, die davon in ihrem täglichen Leben profitieren können: meinen KlientInnen, ihren Angehörigen und Freunden. Den Ärztinnen und Ärzten möchte ich ein Mittel in die Hand geben, mit dem sie ihren eigenen Patienten Gesundung und Lebenswert schenken können.

Der Wahlspruch lautet: „Am Anfang war das Wort!“. Nicht umsonst ist dies der erste Satz der Bibel und daher hat die Logopädie ja auch ihren Namen. Wir Logopädinnen und Logopäden wissen heute über den Sinn, das Wort Bescheid und ich teile dieses Wissen mit allen partnerschaftlich auf dass ich nutzen möge.

Der Nutzen eines menschlichen Lebens ist für mich die Basis all meines Handelns. Es gibt keinen nutzlosen Menschen! Es gibt keinen, der es nicht wert wäre. Es gibt nichts zurückzuhalten und nichts zu gewinnen. In jeder Lage ist der Mensch, so wie er jetzt gerade körperlich vor uns erscheint, einzigartig und hat kraft seiner Menschlichkeit verdient, am Leben teilzuhaben.

Es gibt keine hoffnungslosen Fälle und es gibt keine Ausreden. Alles menschliche Leben ist kostbar, es gibt keinen Unterschied!

Friedrich Fuhr am 14.02.2010 in Leipzig

(nachdem ich die ehrwürdige Beatriz Padovan erleben und hören durfte!)

Winterberg

Ich sitze an einem Holztisch für locker 10 Menschen und schreibe auf, was mir einfällt. Vor 2 Tagen hatte ich meinen 39ten Geburtstag. Um mich herum eine tief verschneite Landschaft. Direkt vorm Haus eine Liftanlage für die Skifahrer. Ich sitze im Warmen. Ein Pott Kaffee neben mir . N*, S* und ihre Kinder sind schon draußen – Schlitten fahren. Pausbäckig gerötete Kindergesichter wenn sie zurückkommen werden. So wie gestern auch.

Ich hatte mir immer gewünscht in einer Schneehütte ganz allein die Zeit zwischen Weihnachten und dem sechsten Januar des folgenden Jahres verbringen zu können. Dort würde ich das alte Jahr zum Abschluss bringen und das neue Jahr gebührend beginnen. Diese Rauhnächte sind mir schon lange eine Zeit der Besinnung.

Nun bin ich mit meiner Partnerin J* und der Familie ihres Bruders S* hier. Die beiden Kleinen (J*: 3 Jahre alt, O*: 9 Jahre alt) können viel fragen und lachen. Das ist nicht ganz die Eremitage meiner Herzenswünsche. Aber wie alles im Leben, gibt es nicht nur das Schwarz-Weiß unbedingter sozusagen absoluter Situationen, sondern einen Bereich des Wünschenswerten, in dem es feine Abstufungen zwischen den Extrempolen an den äußeren Enden gibt. Ein imaginärer Schieberegler erlaubt es unserer Wahrnehmungsfähigkeit und Wirklichkeitsproduktion sich in diesem Bereich zu bewegen und uns selbst mit unserem Erleben hierin zu verorten.

So finde ich meine Orte der Stille und Kontemplation in den frühen Morgenstunden zwischen 05:30 Uhr und 07:00 Uhr bei langsamem Auftauchen der Helligkeit des Tages aus den Nebel verhangenen Nachtstunden. Ich stehe auf dem Balkon und starre in die Dämmerung. Die verschiedenen Schattierungen des Grau umfangen mich in einer kalten aber dennoch wohligen Umarmung.

Ich zähle meine Atemzüge bis zehn und murmle das „om-mani-padme-hum“-Mantra. Meine zusammengelegten Handflächen berühren meine Stirn, meinen Mund und mein Herz. Tränen laufen mir über die Backen, weil mich in diesem Moment eine Ahnung dessen, wer ich in Wirklichkeit bin oder zu sein wünsche, umfängt. Die Fähigkeit der Imagination eines Wunschbildes ermöglicht uns, dass wir uns diesem Bild annähern. Schritt für Schritt ganz ähnlich wie aus einem Block Stein der Steinmetz die Figur herausarbeitet. Die Eigen-Skulpturierung des Menschen macht ihn zu dem, der er seinem wahren Wesen nach ist – bzw. schon immer war.

Latent befindet sich dieses wahre Wesen innerhalb der erfahrbaren Person des Jetzt. Selbsterkenntnis meint im Kern die Erkenntnis genau dieses Wesens.

Die Selbsterkenntnis ist die hauptsächliche Handlung des Menschen, der sich innerhalb des Weltganzen und des Weltgeistes, des „logos“ verorten will. Ohne seinen eigenen, ja seinen ur-eigenen Platz in der Welt zu kennen, kann niemand davon ausgehen, in der Wirklichkeit wirksam Einfluss nehmen zu können.

Aber genau diese bewusste Manipulation des Wirklichen in Richtung des Wünschenswerten macht die Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeit des Menschen aus, macht ihn erst zum Gestalter seines Bühnenbildes, zum Choreografen seiner Tänze, zum Regisseur seiner Filme und Stücke. Dies ist die Grundlage der Autorschaft, der Autorität des einzelnen Menschen gegenüber seiner Umwelt und der Natur – und nicht zuletzt – gegenüber sich selbst. Dies macht in der Gemeinschaft der Menschen die Kulturfähigkeit aus.

Ohne den Wunsch, „Veränderungen in Übereinstimmung mit seinem eigenen Willen zu bewirken“ (A.C.´s Definition von Magie), bleibt der Mensch Spielball der Interessen und Bedingungen einer als feindlich empfunden Umwelt oder gar einer Gegenwelt. Dies bleibt dem passiven „Opfer“ natürlich nicht verborgen. Daher versucht es sich zeit seines Lebens aus dieser Opferrolle zu befreien und gerät in ein scheinbar unauflösbares Dilemma: Im Versuch gegen die feindliche Umwelt sich durchzusetzen beginnt ein ewiger Kampf um Herrschaft über diese „naturgegebene“ Ordnung.

Der Revolutionär verortet in der Gesellschaftsordnung genau die Elemente der Natur, die er in seiner Menschheitsentwicklung immer zu bekämpfen gezwungen war. Damit ist der Revolutionär der gesellschaftliche Prototyp des aufbegehrenden, kämpfenden Menschen, der die Wirklichkeit nach seinem Willen zu verändern sucht. Aber im Gegensatz zu dem sich selbst erkennenden und verwirklichenden Menschen ist sein Kampf einer gegen Umstände und feindliche Mächte, die ohne sein Zutun die Herrschaft in der Gemeinschaft und Gesellschaft aufrechterhalten wollen. Der – ich nenne ihn einmal Selbstverwirklicher – will in erster Linie sich selbst erschaffen innerhalb einer sich dauernd ändernden Welt. Damit ist sein Kampf nicht in erster Linie gegen die Welt gerichtet, sondern findet in wechselseitiger Abhängigkeit von und in der Welt statt.

geschrieben in Winterberg am 05.01.2009