Archiv der Kategorie: Abrahamische Religionen

Judentum, Christentum und Islam.

Die Aufhebung

Wir alle versprechen uns selbst und anderen Menschen das Ein oder Andere. Daraus entstehen Pflichten. Teilweise werden diese Pflichten in Verträgen, feierlichen Gelübden o.ä. festgehalten. Das jüdische Gebet /Kol Nidre/ löst im Speziellen die gegenüber Gott abgegebenen oder noch abzugebenen Zusagen. Es heisst: „Unsere Gelübde seien keine Gelübde, unsere Schwüre keine Schwüre.“. Ich erwähne das am Beginn dieses Textes, weil es mir so bedeutsam erscheint. Die Aufhebung der Pflicht, die ich mir selbst freiwillig gegeben habe: sie ist ganz natürlich mein Recht. Und so sollen – hier auch im ganz weltlich-realistischen Sinn – alle Verträge, Pflichten, Abmachungen oder sonstwie entstandenen Verpflichtungen, denen ich unterliege, von jetzt bis zum Beginn des neuen Jahrs aufgehoben sein. Ich werde diejenigen Pflichten, die mir weiterhin bedeutsam erscheinen erneuern. Die aber, die obsolet geweorden sind, seien mit dem Ablauf des heutigen Tags nichtig.

Der allein stehende Mensch (aus dem Kohelet)

Der Kohelet besteht zu drei Vierteln aus mehr oder weniger negativen Aussagen. Er ist daher gut gerignet, Dysphorie und traurige Grundstimmung ordentlich zu stabilisieren.

7 Und wieder habe ich etwas unter der Sonne beobachtet, das Windhauch ist. 8 Es kommt vor, dass jemand allein steht und niemanden bei sich hat. Ja, er besitzt nicht einmal einen Sohn oder Bruder. Aber sein Besitz ist ohne Grenzen und überdies kann sein Auge vom Reichtum nicht genug bekommen. Doch für wen strenge ich mich dann an und warum gönne ich mir kein Glück? Auch das ist Windhauch und ein schlechtes Geschäft. 9 Zwei sind besser als einer allein, falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen. 10 Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet. 11 Außerdem: Wenn zwei zusammen schlafen, wärmt einer den andern; einer allein – wie soll er warm werden? 12 Und wenn jemand einen Einzelnen auch überwältigt, zwei sind ihm gewachsen und eine dreifache Schnur reißt nicht so schnell.

In der Tiefe der Seele (Willigis Jäger)

Für Eckhart ist das Suchen nach Gott zwecklos. Der Wunsch, die Gottesgeburt zu erfahren, hindert den Menschen sogar daran, Gott näher zu kommen: “Je mehr man dich (Gott) sucht, um so weniger findet man dich. Du sollst ihn suchen so, dass du ihn nirgends findest. Suchst du ihn nicht, so findest du ihn“. Eckehart unterscheidet sich hier nicht von anderen Mystikern. So schreibt der Verfasser der “Wolke des Nichtwissens”, dass man seine Sehnsucht nach Gott vor Gott verbergen soll. Ähnliches sagt folgender Zentext: Joshu fragte: “Soll ich mich dem Weg zuwenden oder nicht?” Nansen sagte: „Wenn du dich ihm zuwendest, gehst du gegen ihn“. Joshu fragte: „Wenn ich mich dem Weg nicht zuwende, wie kann ich dann wissen, dass es der Weg ist?“ Nansen antwortete: „Der Weg gehört nicht zu Wissen oder Nicht- wissen.“ Eckehart fragt selber, ob der Mensch denn dann Gottes Willkür ausgeliefert ist. Nein, für Eckehart gibt es wie für jeden Zenmeister den Weg: „Suchst du ihn nicht, so findest du ihn“. Suchen liegt noch zu sehr auf der Ego-Ebene. Der Mensch will noch etwas. Das Ich ist noch zu sehr beteiligt. Nur wenn er vollkommen losgelassen hat, ist er bereit für die Gnade. Alles Üben ist ein Üben des Loslassens. Wird der Mensch wirklich gelassen und leer, muß Gott sich eingießen: “Es ist ein Augenblick: das Bereitsein und das Eingießen. Wenn die Natur ihr Höchstes erreicht, dann gibt Gott die Gnade; im gleichen Zeitpunkt, da der Geist bereit ist, geht Gott (in ihn) ein, ohne Verzug und ohne Zögern”. Bereitsein und Eingießen ereignen sich im gleichen Augenblick: „Deshalb muss Gott sich notwendig einem abgeschiedenen Herzen geben“. Wenn der Mensch sein Ich gelassen hat, erscheint das Göttliche in der Tiefe seiner Seele. Das Lassen oder, wie wir meistens sagen, das Loslassen hat nichts mit einem Willensakt zu tun. Willentlich können wir nicht lassen. Wir müssen gleichsam in uns selbst einkehren, bis auch unser Wille in der Abgeschiedenheit untergeht. Unser Wille muss uns auf den Weg setzen, uns motivieren, aber dann in der Gebetsübung untergehen.
Willigis Jäger in: Suche nach dem Sinn des Lebens. Bewusstseinswandel auf dem Weg nach innen. Via Nova-Verlag, Petersberg

König der Könige (Musik)

Wer ist der König der Könige? Oder wer ist der Herr dieser Welt? Und welche Welt (oder welches Königreich) mag gemeint sein?

Das Thema wird musikalisch sehr häufig aufgegriffen. Ein paar Beispiele:

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The Pack – King of Kings

 

Motörhead – King of Kings

Black Sabbath – Lord of this World

Dio – The Temple of the King / Heaven and Hell

Dio – The Temple of the King / Kill the King

 
Es gibt noch einige Bearbeitungen, aber vielleicht „erhellen“ diese Videos, worum es letztlich gehen könnte…

 

 

 
Abwoon d’bwashmaya
Nethqadash shmakh
Teytey malkuthakh
Nehwey tzevyanach
aykanna d’bwashmaya aph b’arha.
Hawvlan lachma d’sunqanan yaomana.
Washboqlan khaubayn aykana daph khnan shbwoqan l’khayyabayn.
Wela tahlan l’nesyuna
Ela patzan min bisha.
Ameyn
 

 

 
Siehst Du, was ich meine?!

Körperverletzung durch Menschen 2.Mose 21,20-21

18 Wenn Männer in Streit geraten und einer den andern mit einem Stein oder einer Hacke verletzt, sodass er zwar nicht stirbt, aber bettlägerig wird,
19 später wieder aufstehen und mit Krücken draußen umhergehen kann, so ist der freizusprechen, der geschlagen hat; nur für die Arbeitsunfähigkeit des Geschädigten muss er Ersatz leisten und er muss für die Heilung aufkommen.
20 Wenn einer seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock so schlägt, dass er unter seiner Hand stirbt, dann muss der Sklave gerächt werden.
21 Wenn er noch einen oder zwei Tage am Leben bleibt, dann soll den Täter keine Rache treffen; es geht ja um sein eigenes Geld.
22 Wenn Männer miteinander raufen und dabei eine schwangere Frau treffen, sodass sie eine Fehlgeburt hat, ohne dass ein weiterer Schaden entsteht, dann soll der Täter eine Buße zahlen, die ihm der Ehemann der Frau auferlegt; er kann die Zahlung nach dem Urteil von Schiedsrichtern leisten.
23 Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben für Leben,
24 Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß,
25 Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.
26 Wenn einer seinem Sklaven oder seiner Sklavin ein Auge ausschlägt, soll er ihn für das ausgeschlagene Auge freilassen.
27 Wenn er seinem Sklaven oder seiner Sklavin einen Zahn ausschlägt, soll er ihn für den ausgeschlagenen Zahn freilassen.

 

Kohelet

Lese den KOHELET.

In Kapitel 4 finde ich:

„9. Zwei besser als einer, denn sie haben guten Lohn für ihre Mühen.
10. Denn wenn sie stürzen, richtet einer seinen Gefährten auf und wehe dem, der allein ist, wenn er fällt und kein anderer da ist ihn aufzurichten.“

Kapitel 11:

„8. Denn wenn der Mensch viele Jahre lebt, soll er sich in allem freuen und denken an die Tage der Finsternis, dass sie viele , denn alles was kommt ist Hauch.“

Kapitel 12:

„1. Und denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugend, bevor die Tage des Bösen kommen und die Jahre eintreffen, von denen du sagst: An ihnen habe ich kein Gefallen.
2. Bevor sich verfinstert die Sonne und das Licht und der Mond und die Sterne und die Wolken wiederkehren nach dem Regen.
3. An dem Tag wenn die Wächter zittern im Haus und die Starken sich beugen und die Mühlen frei von Arbeit sind, weil sie wenig geworden sind und sie verdunkeln die, die durch die Fenster sehen.
4. Und die Türen zur Straße sind verschlossen, während das Geräusch der Mühle gedämpft wird und aufsteigt zur Stimme des Vogels und alle Töchter des Gesangs werden gedämpft.
5. Auch vor der Höhe fürchtet man sich und Schrecknisse auf dem Weg. Und der Mandelbaum blüht und die Heuschrecke schleppt sich und die Kaper bricht auf, denn der Mensch geht hin zu seinem ewigen Haus und auf der Straße gehen die Klagenden umher,
6. bevor die silberne Schnur entfernt wird und das goldene Gefäß zerbricht und der Krug zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen .
7. Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zurück zu G-tt, der ihn gegeben hat.
8. Hauch und nichtig, sprach Kohelet, das alles ist Hauch.“

Dust in the Wind / Kansas

16. Adar 5773