Archiv der Kategorie: Gedanken

Prosa, Philosophie, Ethik und „Gedanken“ in Textform.

Unaufgeforderter Ratschlag …

Ich habe an ein paar Stellen <>-Zeichen gesetzt, weil sie mich als geborenen Mann nicht wirklich betreffen. Der Rest ist gut und passend … Und: MAKE PEACE WITH YOUR BODY! Das Original findet ihr auf sugarbutch.

There is more to you than this identity. It makes everything make more sense, and without it you might be lost, but with it you are only ever on one path. You contain more multitudes than that.

Dance. Cook. Read. Make peace with your body. Look at the stars.

Don’t make everything about you. Willingly admit you are wrong, even if sometimes you know you are right. Eagerly say “I’m sorry.” Easily say “I love you,” but learn to recognize your own worth. Keep the borders of your kingdom well-watched and flexible. Keep your muscles flexible. Climb mountains. Pick wild flowers, even though they wilt. Because they wilt. Don’t let people make you wilt. That’s doesn’t have to have anything do with you. Listen to their stories. Remember that we yell because we do not feel heard.

Make a list of ways you feel heard.

Learn how to partner dance so you can make your partner look beautiful, spinning and open-mouth laughing on the dance floor. Cook. Read. Make peace with your body.

Elevate the discussions over brunch with your buddies and use them to try out your date outfits. Downgrade your tee shirts to workouts and loungewear and upgrade your presentation. Make a list of places you can wear your very best suit that are not weddings or funerals. If you don’t have a suit, invest in a suit. There’s a reason it’s a classic. It’s okay to get it at a thrift store. It’s okay to stop shopping at thrift stores now that you know how to use money. Practice rocking a tie on special occasions. Make a list of special occasions. Thursdays can count as special occasions.

Remember that your lover craves your skin and friction and kisses not despite but because of your masculinity.

Dance. Practice cooking at least one impressive date meal and, if you like watching them put something you made in their mouth, teach yourself more. Read. Make peace with your body.

Get a traffic cop vest, because you are stuck directing and deflecting in the middle of the intersection between male and female, and though the fifty-car pileups have mostly ceased, though they have cleaned the rubble from the ditches, though the seasons have faded the bloodstains on the concrete, you are still there, in the middle, while a pickup truck brushes past close enough to touch the hairs on your calf and a Mazda full of machismo is threatening you from the window.

Know you can survive this. Your body crosses borders most of them never question.

Dance. Cook. Read books like Stone Butch Blues and Dagger and Butch is a Noun and learn where you came from. Learn who else is out there in the world with you. Suspend your own stories and practice seeing another’s perspective. Make peace with your body.

Learn to recognize femmes, even if you don’t date them. They recognize you. <When a girl on the subway gives you The Eyes, she’s a femme. When the only straight girl in the dyke bar says she likes your tie, she’s a femme. When your waitress jumps in on your conversation with your buddies to ask “so what’s a good drag king troupe?”, she’s a femme.>

<But two femmes in bed are not just waiting for a butch to come along (necessarily)>, so don’t laugh when someone tells misogynistic jokes in bad taste. Be a gentleman. Practice the art of consensual chivalry, always be on time, and remember: it’s better to have a cock and not need it than to need a cock and not have it. Always be prepared.

When the girl you thought you’d spend your life with leaves you, know you can survive this. Pour the whiskey down the drain, keep your stovetop spotless, and delete her number from your phone. Move your best friend up to her speed dial spot and call just to say hi. Cultivate your friendships before your breakups so you are not alone.

You are becoming more like yourself than you’ve ever been. Trust in your own deepest experience. Trust in your own evolutions.

Dance. Cook. Read. <Make peace with the supposed conflict between your breasts, your inner folds, your monthly bleeding, and your cufflinks, your swagger, your monthly boy-cut #4 and the razor-shave on your neck.> You possess this innate ability to contemplate apparent opposites and hold them both; to dance with two seemingly contradictory things simultaneously—a talent most people can never perfect. But you can. And you are not alone. These mentors, this legacy, this lineage, this heritage, this style—this is where you fit, this is where you are not dismissed, this is where you finally get kissed exactly how you’ve always wished.

This is the process of blooming into whatever multitudes you are at the core of your being.

Look at the stars. Remind yourself how small we all are, how big your life is, how many paths you are exploring. You can do more than survive this—you can thrive in this.

All I have to give you is a love that never dies … (Ego-Diät)

Ich habe echt VIEL ausprobiert und VIELE Experimente gemacht mit meiner Ernährung. Nach mehr als drei Jahren intensiver Selbsterfahrung kann ich Euch ein „kleines Geheimnis“ verraten: „ES GIBT KEINS!“ …

Diäten sind und bleiben SCHEISSE. Sie suggerieren Dir mehr oder weniger, dass Du einen Erfolg irgendwei messen kannst (BMI, Hüftweite oder was auch immer). Das ist meines Erachtens alles fürn Arsch. Wusstet ihr, dass der BMI von einer VERSICHERUNGSGESELLSCHAFT etabliert wurde, um höhere BEITRÄGE von den Versicherten zu kassieren. Wusstet ihr, dass der BMI nur eine wissenschaftlich mehr als „wacklige“ Grundlage hat? Aber sei´s drum.

Irgendwie will ja jedeR irgendwie messen, vergleichen etc. Die Masseinheit für einen Körper ist aber ein allgemeines Mass, dass genau diese „Objektivierung“ ermöglicht: Gewicht, Grösse, Geschlecht usw.

Ich habe für mich erkannt, dass es aber gar nicht um den Körper geht. Es geht um den LEIB – und dieser „altertümliche“ Begriff fasst es gut, worum es mir geht: um eine höchst SUBJEKTIVE Einschätzung, wie ich mich anfühle, wie ich mich spüre – oder auch nicht!

Dafür gibt es kein interindividuelles Mass. Da gibt es nur mich mit meinem Leib. Alle Ideale in Men´s Health, auf andro-team und den unzaehligen Seiten, auf denen ich recherchiert habe samt 4-hour-body (das gar nicht mal sooo schlecht ist, wegen des experimentellen lebensstil, der metatheoretisch propagiert wird –> höhere freiheitsgrade!) sind strukturell unerreichbar. Weil sie eben IDEALE sind. Und Ideale sind nicht zum Erreichen gedacht. Sie sind „geschönt“ und unwirklich.

Wirkliche Menschen, die ich kenne, laufen keinen Idealen hinterher. Sie SIND einfach. Sie essen, was sie brauchen und machen Sport, wann und wie es für sie PASSEND ist. Und sie haben Freude an dem, was sie da treiben. Das sind keine Ideale. Das sind VORBILDER. Die ihre Schwächen haben, die nicht alles können, die auch Fehler machen – all das, was IDEALE eben gerade NICHT auszeichnet. Deswegen sind Vorbilder für mich viel handfester und erlebbar als Ideale. Ulf, mit dem ich gestern trainieren war, ist über 60 Jahre alt und geht seit mehr als 40 Jahren den Karate-Weg, mein alter Tai Chi Lehrer Bernd ist „uralt“. Nizam, von dem ich Yogatechniken vermittelt bekommen habe, die ich niemals auch nur ansatzweise so gut konnte, wie er, sah aus wie ein wirklich verlebter Hippie (jedenfalls nach drei – vier Gläsern Rotwein)  –> Du siehst diesen Männern gar nicht an, wie unsagbar FIT sie sind. Also gut: Wenn Du etwas genauer hinschaust, schon! Andere – jüngere Menschen sind offenkundig fit – aber: dafür arbeiten sie seit Jahren ohne nachzulassen. Der lange Weg ist nicht hart, sondern konsequent. Konsequent zu sein, bedeutet: Das zu tun, was richitg für Dich ist – ohne Kompromisse – ohne Masken!

Das ist ganz sicher nicht nur angenehm, Du stürzt, Du „loost“, Du schaffst etwas nicht. „The closer You get to the meaning, the sooner You know, that You´re dreaming“ (DIO).  Jedes STREBEN nach irgendetwas ANDEREM ist mühselig. Wenn Du gar nicht mehr merkst, dass etwas Mühe macht, BIST Du es bereits. Das ist ein Riesenunterschied: Etwas erreichen zu wollen (ein ZIEL zu haben) und sich dafür anzustrengen, mit zusammengebissenen Zähnen und andererseits zu tun, was du sagst. Ganz einfach: „WALK YOUR TALK“ – Alles, wozu Du Dich zwingen musst, alles was nur über Selbstkontrolle und Disziplin, über Härte geht, funktioniert nicht wirklich LANGE. „The flame that burns twice as bright burns half as long. And You´ve burnt so very very brightly“ (Bladerunner) .

Ich habe für mich ganz allein erkannt und halte es für wahr, dass ich nur noch TUE, was mir wirklich im Innersten entspricht. Sagen wir: 5% vielleicht mal für Selbstkontrolle und Disziplinierung (damit ich´s nicht verlerne).  Meine Ergebnisse sprechen für sich: Ich habe Erfolg auf meinem Weg – einen hochgradigen Erfolg. Ich habe 30% meines Körpergewichts losgelassen.

Probiert es mal aus, ob ihr das mit Diäten hinkriegt. Ich befürchte: Das wird nicht funktionieren. Nur mal ein Beispiel: Du wiegst 65 Kilo und jetzt nimmst du 19,5 Kilo ab. Hey hoe — merkt ihr was? Das ist ein objektives Mass (es kann ganz einfach auf der Waage verfolgt werden) Aber wer wäre schon so unsagbar bekloppt, das seinem LEIB anzutun? Oder anders herum: Wie bekloppt muss ich sein, um mir so viel gewicht zuzulegen, die ich mir dann wieder „runterhungere“? Gar nicht soooo bekloppt, sondern die Folge eines Lebensstils, der uns Idealen nachlaufen lässt, die nicht unsere sind, statt Vorbildern zu trauen, die wir berühren können.

Jeder Bissen, den Du isst (oder NICHT isst), weil Du damit in Wirklichkeit gerade deine GEFÜHLE regulierst, ist für den ARSCH (im wahrsten Sinn: oder für die Plauze). Der Kern eines Leib-Gefühls ist für mich, zu verstehen, dass Essen (genauso wie atmen, trinken und bewegen) eine Notwendigkeit menschlicher Existenz ist – aber auch nicht mehr – von dem GENUSS dabei einmal abgesehen! Wir haben uns dazu hinreissen lassen, mehr aus dem Essen zu machen, als es eigentlich ist. Wir hatten gute Gründe dafür – und ich habe noch bessere Gründe gefunden, dem Essen den Platz „zuzuweisen“, der ihm gebührt: Essen soll meinen Körper nähren und es soll mir Genuss bereiten. Alles andere ist unachtsam (für mich) – und ohne Phasen der Unachtsamkeit kannst Du nie wahre, grosse Achtsamkeit erreichen!

Deswegen geht es mir auch nicht um die perfekte Ernährung mehr, das perfekte Sportprogramm. das ist alles Käse für mich geworden. Ich probiere etwas aus und schaue, ob ich Erfolg damit habe. Wenn ich merke, dass es mir Freude bereitet (manchmal schon während ich es tue , manchmal auch erst danach), dann wiederhole ich das. Es ist EIGENTLICH gaaaanz einfach.

Nur ist uns das wohl irgendwie zuuu einfach. Und irgendwie geht das auch nicht, ohne sich WIRKLICH intensiv mit sich selbst zu beschäftigen. Ich habe ganze Wochen damit zugebracht, mich vollständig von meiner Umwelt zu isolieren. Ich habe tagelang im Wald gesessen und nur ab und zu mein solabetriebenes Radio angemacht, um überhaupt menschliche Stimmen zu hören. So viel Allein-Sein, wie ich mir selbst verordnet habe, kann sich im Alltag vermutlich kaum jemand leisten. Ich habe mir die FREIHEIT genommen, das zu tun. Dafür habe ich hart gearbeitet /oder auch einfach nur meiner Intuition getraut. Ich glaube, dass Erfolg im Materiellen (was ist mein Leib anderes als materieller Ausdruck meiner Selbst?) direkt mit dem Element Erde zu tun hat. Wenn Du – wie ich – Dich ziemlich nackt in feuchte Erde gelegt hast und stundenlang gewartet hast, was Du spürst (ich hasse Waldameisen!!!) kriegst Du gaaanz langsam ein Gefühl für ERDE. Ohne meine Verbindung mit der Erde (und meine unsagbare Freude in der Natur zu sein) hätte ich vermutlich nicht die Tiefe Verbundenheit mit meinem Leib erfahren können.

Ich bin oft sehr niedergeschlagen – um nicht zu sagen: depressiv – gewesen. Und es gibt diese Phasen in mir immer noch. Sie kommen – und sie gehen. Ich betäube mich nicht mehr so oft (kaum noch). Ich halte durch, weil ich Freude bereits in diesem Durchhalten spüre – nicht erst, wenn es vorbei ist. Dunkelheit, Tiefe, Nacht und eine bestimmte Art weiblicher Eigenmacht ist ganz sicher eine tiefe Quelle meiner FREUDE geworden. Ich ängstige mich nicht mehr vor den Abgründen (jedenfalls nicht mehr so arg!). Ich bin zu oft durch das, was die Kabbalisten den Abgrund nennen, gegangen, als dass ich mich noch mit meinen Emotionen IDENTIFIZIEREN könnte – jedenfalls nicht allzu lange. Und wenn es doch geschieht, merke ich das ziemlich rasch. Manchmal bin ich meinen Gefühlen immer noch hilflos ausgeliefert und sie machen mit mir, was sie wollen. Ich kann das – bis heute – nicht ändern (ich habe es versucht auf viele erdenkliche und undenkbare Arten). Manchmal ist die Schwärze und die Abwesenheit von Licht eben übermächtig und bemächtigt sich meiner. Dann ist es eben so! sage ich mir dann oft trotzig, heule wie ein Schlosshund, tue mir selbst Leid und gehe meiner Umgebung gehörig auf den Keks. Umgekehrt kenne ich den Umschlag in die aktiven Hochphasen genau so. Aber beides. Euphorie und Depression sind „nur“ die Ausschläge einer profunden Persönlichkeit, die tiefer und tiefer gegangen ist. Sie sind die äusseren Demarkationslinen meines Lebens. Aber im Zentrum sitzt das, was jenseits ist, das mich anlächelt, dem ich trauen kann und dessen Ruf ich bereitwillig folge.

Und manchmal (diese Augenblicke werden immer häufiger) spricht dieses weiche, zarte Selbst in den Zungen der Menschen, die auf meinem Weg Begleiterinnen und Freunde geworden sind. Es ist, als sprächen sie nur aus, was in mir schon klingt. Diese Augenblicke bedeuten eine WELT für mich. Diese Momente sind es, die bedeutsam sind für mich (nicht die SONNENBLITZE oder der MONDSCHEIN!) –> denn dort bin ich verbunden und frei zugleich, bei mir selbst und auch bei DIR. „I´ll be Your Mirror – reflect what You are“ singt Nico – und das ist eines meiner Lieblingslieder. Mit einem klaren, reinen Spiegel bin ich bereit, ALLES zu tun. Wirklich ALLES … Und ich meine: MIT – nicht FÜR!!! Das ist der für mich entschiedende Unterschied: Es geht immer ZU MIR – IN MICH – NICHT NACH AUSSEN …. Und dieses MICH ist halt nicht das bewusste, absichtliche, Pläne und Ziele entwickelnde, berechnende und manipulierende ICH (oder Ego) sondern mein hochvernetztes, parallelverarbeitendes SELBST mit seinem ausgedehnten Gedächtnis für das Alle, das in mir Eins wird und ist … (ich kann das nicht weniger poetisch ausdrücken, sonst wird es ganz falsch!). Mein Ego ist folglich auf Diät – und das tut meinem Leib und meinem Selbst ganz gut …

Ich höre für mein Leben gern Black Sabbath. Das folgende Lied malt ein Bild eines ganz wesentlichen Aspektes von Verbundenheit, Allein-Sein, Depression und Liebe, „die niemals stirbt“: und ich schwöre, dass das kein Ideal ist (denn diese sollte man mit Philipp Boa gesprochen „töten“ – allesamt!). Kein Ideal einer fernen Zeit sondern mein eigenes heutiges Leben. Auf dass ich meine Worte nicht vergessen möge und ihnen folge. Das zweite Lied (N.IB.) versucht, einen Namen dem zu geben, dass mir Licht bringt … Vielleicht ist das ein Teil meines wirklichen Namens – wenn Du „meine Hand nimmst“, dann wirst Du es sehen … weil ich Dir dann erlauben werde, dass ich wirklich FÜHLE!

SO MOTE IT BE…

 

Anbei die Lyrics von dem Lied von Black Sabbath, das ich meine und ein Musikvideo dazu …

SYMPTOM OF THE UNIVERSE

„Take me through the centuries to supersonic years
Electrifying enemy is drowning in his tears
All I have to give you is a love that never dies
The symptom of the universe is written in your eyes

Mother moon she’s calling me back to her silver womb
Father of creation takes me from my stolen tomb
Seventh advent unicorn is waiting in the skies
A symptom of the universe, a love that never dies

Take my hand my child of love come step inside my tears
Swim the magic ocean I’ve been crying all these years
With our love we’ll ride away into eternal skies
A symptom of the universe, a love that never dies

Woman child of love’s creation, come and step inside my dreams
In your eyes I see no sadness, you are all that loving means
Take my hand and we’ll go riding through the sunshine from above
We’ll find happiness together in the summer skies of love“

 

 

N.I.B.

„Some people say my love cannot be true
Please believe me, my love, and I’ll show you
I will give you those things you thought unreal
The sun, the moon, the stars all bear my seal

Oh yeah!

Follow me now and you will not regret
Leaving the life you led before we met
You are the first to have this love of mine
Forever with me ‚till the end of time

Your love for me has just got to be real
Before you know the way I’m going to feel
I’m going to feel
I’m going to feel

Oh yeah!

Now I have you with me, under my power
Our love grows stronger now with every hour
Look into my eyes, you will see who I am
My name is Lucifer, please take my hand

Oh yeah!

Follow me now and you will not regret
Leaving the life you led before we met
You are the first to have this love of mine
Forever with me ‚till the end of time

Your love for me has just got to be real
Before you know the way I’m going to feel
I’m going to feel
I’m going to feel

Oh yeah!

Now I have you with me, under my power
Our love grows stronger now with every hour
Look into my eyes, you will see who I am
My name is Lucifer, please take my hand“

 

KONSEQUENZ

wenn ich sage, ich tu es, dann tu ich es auch. wenn ich nein sage, bleibe ich dabei. wenn ich denke, etwas ist noch nicht OK für mich, ändere ich es. wenn ich traurig bin und das nicht will, dann sorge ich für mich. wenn ich sage: keine bedingungen, dann riskiere ich meine sicherheit, meinen komfort aber auch die furcht, die ich gut kenne. wenn ich sage: ich lieb‘ dich, dann handle ich auch so. ohne kompromisse, ohne zugeständnisse. deswegen lasse ich mir nicht die bedingungen meines handelns diktieren. über mich bestimmt nichts und niemand – nur ich selbst aus meiner geistestiefe. und liebe ist: genau dieses RECHT allen anderen genau so zuzugestehen. ohne mich kleiner oder grösser dabei zu machen oder zu erleben. ich habe mich entschlossen, zu lieben – bedingungslos! die konsequenz daraus werden alle tragen, die ich liebe – erst recht die, die mich lieben. eine konsequenz daraus ist, dass ich niemandes besitz bin und ich von niemandem besessen (bin) / werde. ja, freiheit hat einen preis. ich zahle ihn gerne, weil ohne freiheit und liebe mein leben mir nichts bedeutet. die konsequenz daraus ist, dass ich HEUTE lebe. immer wieder heute. und jeden morgen erinnert mich ein kreis auf deiner haut daran, dass es genau diese ganzheit ist, die es LICHT werden lässt. du bist weit voraus gelaufen und hast den mut gefasst, mir zu begegnen. was dich erwartet: liberty, love, life and light. das ist der sinn in allem: die suche endet nie, darin findest du alles –> in dir selbst. dort in der tiefe deines heutigen seins findest du alles. keineR von uns muss ewig weinen, keineR wird immer isolation ertragen müssen. das hat keineR verdient – auch du nicht! komm! komm! lass uns gehen …

 

 

Ich bin jenseits

Hier bin ich mit meinem Verstand und meinen Fähigkeiten. Dort sind unsere Ahnen mit ihren Erinnerungen und Erfahrungen. Hier wie dort Teile von Möglichkeiten, die zu mir passen. Ich wähle aus dem ganzen Feld mit Geist, Seele und Körper – und handle. Neue Erinnerungen schaffe ich und reihe sie ein in den Strom. Allein aus mir heraus, verbunden mit den Alten: bin ich – ein Schöpfer meines eigenen Lebens. Aus dieser Fülle teile ich mit denen, die bei mir sind und bei denen ich bin. Das braucht schon Flexibilität, sich nicht „auf eine Seite“ zu schlagen und sich weder mit meiner Eigenheit noch meiner Verbundenheit zu IDENTIFIZIEREN. Denn ich bin der, der jenseits der beiden Seiten (Extreme) lebt.

Grundbegriffe

Die Grundfrage des Textes lautet: Welche Haltung hat ein Mensch, der seinen Leib trainiert?

Dazu sind vier Grundbegriffe zu klären: Haltung, Mensch, Leib und Training.

Haltung:

In der Psychologie gibt es für Haltung, Einstellung oder „attitude“ einige unterschiedliche Definitionen bspw. bei Heckhausen (2006). Allport (1935) fasst sie als: „mentaler und neuraler Bereitschaftszustand, der durch die Erfahrung strukturiert ist und einen steuernden Einfluss ausübt auf die Reaktionen des Individuums gegenüber allen Situationen und Objekten, mit denen dieses Individuum eine Beziehung eingeht.“ (zitiert nach Triandis, 1975). Storch (2009) erweitert diese hier zunächst genutzte Definition um praktische Beispiele dafür auf der von ihr so genannten „Haltungsebene“. Auf dieser Ebene sind nach Storch mögliche Haltungsziele etablierbar, die von ihr auch „Motto-Ziele“ genannt werden. Der vorliegende Beitrag teilt die von Storch hergestellte Verbindung zur persönlichkeitspychologischen PSI-Theorie von Julius Kuhl (Intentionsgedächtnis – IG und Extensionsgedächtnis – EG): „Die Haltungsebene betrifft die abstrakteste Konzeptualisierung eines Ereignisses und beschreibt die generelle Einstellung, die ein Mensch einem Thema gegenüber einnimmt. „Ich möchte ein guter Mensch sein“, „Ich möchte Freude an der Arbeit haben“, oder „Ich möchte ein erfülltes Leben führen“ wären Themen, die auf der Haltungsebene angesiedelt sind. (…) Motto-Ziele ermöglichen, die Abstimmung des IG mit dem EG systematisch vorzunehmen und in Zielform zu bringen.“ (Storch, 2009, S. 12)

Mensch:

Der Eintrag bei Wikipedia zu Mensch verfügt über ausserordentlich viele Verweise zu anderen Themen. Mögliche Definitionen für den Begriff Mensch sind derart vielfältig, dass es hier kaum möglich erscheint, robuste, allgemein akzeptierte Definitionen darzustellen. Daher werde ich mich hier mit einer vorläufigen Arbeitsdefinion begnügen: „Von maßgeblicher Bedeutung für die Menschwerdung sind Wechselwirkungen zwischen genetischen, zerebralen, ökologischen, sozialen und kulturellen Faktoren. Zu den charakteristischen Merkmalen menschlichen Daseins gehören das Angewiesensein auf mitmenschliche Zuwendung und Versorgung in einer lang andauernden Kindheit, der Spracherwerb, geistige Anlagen sowie kulturelle und soziale Bindungen. Sein Bewusstsein erschließt dem Menschen unter anderem eine zeitliche und geschichtliche Dimension sowie ein reflektiertes Verhältnis zu sich selbst, zu den eigenen Antrieben, Handlungen und ihren möglichen Folgewirkungen. So können sich Menschen auch Fragen stellen, die in grundlegender Weise die eigene Existenz und Zukunft betreffen, etwa nach ihrer persönlichen Freiheit, nach ihrer Stellung in der Natur und ihrem Umgang damit, nach ethischen Grundsätzen menschlichen Zusammenlebens und nach einem Sinn des Lebens überhaupt.“ (Wikipedia, 2013).

Leib:

Aus zeitökonomischen Gründen wird auch hier mit einer Arbeitsdefinition gearbeitet, die sich im weiteren Prozess erweitern bzw. verändern kann. Wesentlich für diesen Beitrag ist die Unterscheidung zwischen Körper und Leib bezüglich der subjektiven Einschätzung des materiellen Körpers des Einzelnen. „Der Leib steht einerseits für den körperlichen Wirklichkeitsbezug des Subjekts, wird andererseits jedoch vom Begriff des Körpers abgegrenzt: Der Körper ist das, was objektiv erfasst und gemessen werden kann, während der Leib (als subjektiv gespürter Leib) derartigen Objektivierungsverfahren nicht zugänglich ist.“ (Rappe, 2005)

Training:

Auch hier sind vielfältige mögliche Definitionen in der Literatur zu finden, die teilweise bereichsspezifische Besonderheiten aufweisen (Bildung, Sport, Ethik etc.). Der Focus dieses Beitrags liegt in körperlich orientierten Trainings, daher wird folgende Arbeitsdefinition aus der  Sportwissenschaft verwendet. Diese versteht unter Training „einen komplexen Handlungsprozess , der mit Hilfe planmäßiger und sachorientierter Einwirkung die Fähigkeit des Trainierenden zur bestmöglichen Leistungspräsentation in einer Bewährungssituation verbessert“ (Röthig et al. 1992: 519f.).

 

 

 

Literatur:

 

Allport, G. W. : Attitudes. In: C. Murchison (Hrg.): Handbook of social psychology. Worcester: Clark University Press 1935. S. 798-844.

Triandis, H. C.: Einstellungen und Einstellungsänderungen. Beltz : Weinheim Basel 1975, S. 4.

Heckhausen, H.: Motivation und Handeln. Springer, Berlin 2006.

Kuhl, J: Motivation und Persönlichkeit. Interaktionen psychischer Systeme. Hogrefe, Göttingen 2001.

Rappe, G.: Interkulturelle Ethik, Bd. II: Ethische Anthropologie, 1. Teil: Der Leib als Fundament von Ethik. Berlin, Bochum, London, Paris 2005, S. 14.
Röthig, P. et al.: Sportwissenschaftliches Lexikon, Schorndorf: Hofmann 1992

Storch, M.: Motto-Ziele, S.M.A.R.T.-Ziele und Motivation, in: Birgmeier, Bernd (Hrsg.): Coachingwissen. Denn sie wissen nicht, was sie tun? VS Verlag für Sozialwissenschaften / GWV Fachverlage GmbH Wiesbaden 2009, S. 183-205.

Wikipedia: Mensch. 2013. abgerufen am 30.06.2013 unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Mensch

 

 

Die Bewertung von Theorien

Critical Thinking in Psychology

Theoretische Erörterungen sind notwendig. Sie können dabei helfen, die eigenen Gedanken zu strukturieren, Argumente können in eine Logische Form gebracht werden. Damit werden die erörterten Inhalte dem Verstand eines Lesers / einer Leserin zugänglich gemacht. Ohne die dazu gehörige praktische eigene Selbstbeobachtung und -reflexion bleiben Theorien allerdings in einer Sphäre des Geistes. Sie können diskuttiert, erwogen oder besprochen werden. Man kann sich für oder gegen die Stimmigkeit einer Theorie entscheiden. Theorien stammen aus Ideen bzw. Gedanken. Diese sind das Grundgerüst der Theorien. Es gibt wenig Literatur darüber, wie die Qualität von Theorien nach objektiven und nachvollziehbaren Kriterien bewertet werden kann. Das macht den Unterschied zwischen einer wissenschaftlichen Annäherung, die an wissenschaftstheoretischen Maßstäben orientiert ist und einem alltagstauglichen Umgang mit Theorien aus. Dennis und Kintsch haben eine Liste von Kriterien zur Bewertung von Theorien erstellt. Diese 10 Kriterien lauten:

1. Deskriptive Angemessenheit
2. Präzision und Interpretierbarkeit
3. Kohärenz und Konsistenz
4. Vorhersage und Falsifizierbarkeit
5. Erklärungswert
6. Einfachheit
7. Originalität
8. Breite
9. Angewandte Relevanz
10. Rationalität

Der Originalbeitrag kann eingesehen werden.

Männer und Gewalt

http://www.amazon.de/dp/3881043020
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Ich habe einige Hinweise zu Gewalt von Männern unten in diesem Beitrag gepostet. Körperliche Gewalt ist – nach einhelliger wissenschaftlicher Untersuchung – ein „Phänomen“, das weitgehend „unter Männern“ stattfindet.

Das hat mit gesellschaftlichen Rollenverständnis und Geschlechterstereotypen zu tun. Der einzelne gewalttätige Mann kann sich – in meiner Sicht – nicht entschuldigen durch Verweis auf Prägung, Sozialisation, Stress, Drogen etc. Gewalt ist nicht akzeptabel! Punkt.

Andererseits will ich weder die Täter dämonisieren oder sie ausschliesslich bestrafen. Wenn wir Männer etwas unternehmen wollen, gilt es – mindestens für mich – die Entstehungsbedingungen von Gewalt zu begreifen, zu verstehen – und ANZUNEHMEN.

Gewalt ist für mich der DYSFUNKTIONALE Versuch, eigene Integrität wieder herzustellen. Der Interventionsansatz bedeutet für mich, den Wunsch nach Integrität zu WÜRDIGEN und gleichzeitig die Gewalt als „Lösung“ zu ächten. Dieser Spagat ist nicht leicht. Aber das hat ja auch keiner gesagt: Das Gewaltfreiheit LEICHT wäre.

Männer sind die Insassen fast aller Gefängnisse dieser Welt. Warum sind Männer im Knast? Was ist daran „normal“ ?

Wir alle haben eine Intuition. Wir verlangen nach Rache. Wir wollen sühnen, was uns und den Opfern von Gewalt angetan wurde. Manchmal wollen wir foltern, brandmarken, ächten und ausschliessen.

Was veranlasst uns, so – und nicht anders – mit Gewalt umzugehen?
Welche Rolle spielt Aggressivität für unser Verständnis von Mann-Sein?
Ist Aggressivität etwas anderes als Gewalt?
Ich glaube: JA!

Alternativ zum Buch der „Frauenoffensive“ gibt es auch von Männern Ansätze, wie mit dem Thema gearbeitet werden kann … Damit beschäftige ich mich ein Andermal.

Verweise:

Dokumentation der Fachtagung „Tätergewalt“ (Hessisches Ministerium der Justiz – Landeskoordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt).

Jedermann e.V. Mannheim

Fachstelle für Gewaltprävention und Intervention
Lutherstrasse 15 – 17
68169 Mannheim
Tel/Fax: 0621 – 410 73 72
Mobil: 0179 – 48 83 083
Bürozeiten: Donnerstag 10-18 Uhr
Ansprechpartner: Hans Schmidt-Finkbeiner, Uschi Daub, Ralph Gettel

„Wie lernt man, mit Ohnmachts- und Verlustängsten umzugehen? Wie lernt man, Strategien wie Vermeidung, Aus-dem-Wege-Gehen, Ansprechen von Gewalt; ohne Gesichtsverlust, ohne Minderwertigkeitsgefühl? Wie ist der Weg von der Verantwortungsübernahme zur Veränderung? Wie praktisch-konkret sehen denn die Sprech- und Verhaltenssituationen aus, wo es schwierig wird?
Es ist nie zu spät, Alternativen zu gewalttätigem Denken, Handeln und Verhalten zu lernen. Es ist nie zu spät, an Veränderungen zu arbeiten und von diesen vielleicht sogar positiv überrascht zu werden.“

fairmann® e.V., Heidelberger Verein für Gewaltprävention und Intervention

„Der gemeinnützige fairmann® e.V., Heidelberger Verein für Gewaltprävention und Intervention, arbeitet mit fünf Mitarbeitern zum Thema Gewalt. Wir beraten Männer und Jungen die Gewaltprobleme haben und bieten Anti-Gewalt-Trainings an. Unser Gewaltpräventionsteam unterstützt Schulen bei Konfliktlösungen im Schulalltag.“

06221 – 600101

Männer gegen Männergewalt

„Männer gegen Männer-Gewalt® ist ein Netzwerk von Beratungsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir sind speziell ausgebildete, langjährig erfahrene Berater und Therapeuten.

Wir können zurückgreifen auf:

  • 25 Jahre professionelle erfolgreiche Arbeit mit tausenden von Gewalttätern
  • die Erfahrungen von mehr als 200 qualifizierten Gewaltberatern, Gewaltpädagogen und Tätertherapeuten
  • einen Erfahrungsaustausch und die ständige Weiterentwicklung unserer eigenen Praxis über ein europaweites Netzwerk von Gewaltberatern und Tätertherapeuten“

Wie die Täterarbeit aufgebaut ist.: Täterarbeit ist Opferschutz.

Gesetzliche Möglichkeiten – Die Grundlagen:

Wegweisungsverfügung (§ 31 Abs. 2 HSOG)
Kontaktverbot (§ 11 HSOG) Betretungsverbot (§ 31 Abs. 2 HSOG)
Annäherungsverbot (§ 11 HSOG)
Aufenthaltsverbot (§ 31 Abs. 3 HSOG)
Gewaltschutzgesetz

Aus den Handlungsleitlinien der hessischen Polizei:

„Wer schlägt, der geht und trägt die Verantwortung und die Konsequenzen
seines gewalttätigen Handelns. Die Sicherheit des Opfers hat Vorrang.“

Feigheit

Eugen Roth: Feigehit
Eugen Roth: Feigheit

Wenn ich Furcht davor habe, nicht den Anforderungen einer Situation zu genügen, kann ich mich feige verhalten. Feigheit – etymologisch aus dem altgermanischen heisst so viel, wie: „dem Tode verfallen“. Wenn ich mich feige verhalte, fühle ich mich schutzlos und „irgendwie“ klein(er), als ich müsste. Ich mag es gar nicht, feige zu sein. Über das konkrete Verhalten hinaus, werfe ich mir dann oft vor, meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden zu sein.

Die Abwertung meines Selbst in solchen Momenten der Feigheit dient einer „Abstrafung“ dieser Reaktion auf entstandene Situationen. Ich will nicht ein Mensch sein, der sich feige verhält. Die Tendenz, mehr von mir zu verlangen, als von anderen Menschen und mein „Versagen“ bezüglich meiner eigenen Anforderungen als „feindlich“ zu begreifen, erleichtert es nicht, mit solchen „Niederlagen“ umzugehen.

Mir erscheint bedeutungsvoll, dass die Etikettierung meines Verhaltens als „feige“ eine Bewertung und keine Beschreibung meines Verhaltens enthält. Eigene Leistung nicht aus dem Selbst stammend zu attribuiieren – hingegen „Versagen“ ausschliesslich auf eigene Unzulänglichkeiten zurückzuführen: So „baut“ man sich eine starre Persönlichkeitsformation, die getragen wird von Glaubenssätzen. Diese stabilisieren die „automatische“ Bewertungsroutinen.

Ein Verhalten, das nicht von Mut, Tatkraft und Lebendigkeit flexibel im Leben „tanzt“ gefällt mir nicht. Aber es geschieht. Und ich kann in den betreffenden Situationen (vielleicht) gar nicht anders handeln. Jedenfalls konnte ich es faktisch nicht. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass ein hilfreicherer Weg, als der der „automatischen alten Verhaltens- und Bewertungsroutinen“ angesagt ist. Dabei versuche ich, zu analysieren, wie die Situation entstanden ist. Und kann vielleicht ein „Muster“ erkennen. Mit dieser Mustererkennung im Hinterkopf kann ich versuchen, die Routinen an den Stellen zu unterbrechen, in denen ich Signalen gewahr werde, die der Situation „vorauslaufen“.

Damit verlasse ich den Bereich des Selbstmitleids und der Selbstabwertung und kehre zurück auf einen Weg, auf dem ich aktiv mein Leben und mein Befinden reguliere. Feigheit kann begegnet werden, indem die Bedingungen ihres Entstehens von mir begriffen, verstanden – und angenommen werden. Annehmen heisst: Das ist ein Teil von mir, der mir dient – auch wenn er mir nicht gut gefällt. Wenn ich feige war, dann ist das eine Chance, den Entstehungsbedingungen meiner Feigheit regulierend zu begegnen.

Der Partisan (Leonard Cohen)

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Dieses Lied ist für mich noch nach Jahrzehnten ergreifend und rührt mich …
Es ist eine „Cover“-Version von  „La complainte du partisan“, geschrieben in London im Jahr1943 von  Emmanuel D’Astier de la Vigerie (der  „Bernard“ in der Französischen Resistance genannt wurde ) und Anna Marly. 

J’ai change‘ cent fois de nom,
j’ai perdu femme et enfants
mais j’ai tant d’amis;
j’ai la France entie`re,

Deutsche Übertragung:

„Als sie die Grenze überquerten
Erhielt ich den Befehl zu kapitulieren
Das brachte ich nicht fertig
Ich nahm mein Gewehr und tauchte unter

Ich hatte so viele Namen
Verlor Frau und Kinder
Es blieben viele Freunde
Einige davon sind bei mir

Eine alte Frau gab uns Unterschlupf
Versteckte uns auf dem Dachboden
Dann kamen die Soldaten
Sie starb ohne einen Laut

Heute morgen waren wir noch zu dritt
Jetzt am Abend bin nur ich noch übrig
Doch ich muss weiter
Die Landesgrenzen sind meine Gefängnismauern

Der Wind, der Wind bläst
Und fegt durch die Gräber
Bald sind wir frei
Dann treten wir aus dem Schatten

Die Deutschen kamen in mein Haus
Sie befahlen: „Ergib dich“
Doch ohne Angst
Hob ich meine Waffe

Ich trug hundert Namen
Verlor Frau und Kinder
Doch ich habe viele Freunde
Mir gehört ganz Frankreich

Auf dem Dachboden versteckte uns
Ein alter Mann für die Nacht
Die Deutschen nahmen ihn gefangen
Er wusste, er muss sterben

Der Wind, der Wind bläst
Er durchfegt die Gräber
Bald sind wir frei
Dann treten wir aus dem Schatten.“

Gute künstlerische Arbeit wird trotz des erlittenen Leids hervorgebracht. Und zwar als Antwort darauf, als ein Sieg über das Leid! (Leonard Cohen)

lcDieses Interview mit Leonard Cohen nach der Ordination zum Buddhisten zeigt eine sehr reflektierte und erhellende Sicht auf Depression und Einsamkeit und den Elementen, die diese auflösen, oder: Einen Sieg über sie bedeuten.

Die Interviewerin ist ziemlich hartnäckig … mit beeindruckenden Folgen!

 

 
02:16 Interviewerin: „Haben Sie je gedacht, dass – wenn Sie mit Ihrer Depression fertig würden – und es Ihnen besser gehen würde, dass Sie den Kontakt zu Ihrer künstlerischen Seite verlieren könnten? Die den Schmerz versteht und ausdrückt?“
02:27 Leonard Cohen: „Nein. Das ist eine ziemlich verbreitete Auffassung, dass ausschliesslich Leid gute Arbeit hervorbringt – oder einfühlsame Werke. Ich denke nicht, dass das der Fall ist. Ich denke, dass in einem bestimmten Sinn Schmerz der Beginn oder das Ende davon ist. Aber ich denke, dass gute (künstlerische:FF) Arbeit trotz des erlittenen Leids hervorgebracht wird. Und zwar als Antwort darauf, als ein Sieg über das Leid!“
02:50  Interviewerin: „Das klingt nach einem interessanten Konzept: Ein Sieg über das Leid?“
02:53 Leonard Cohen: „Hm ja , weil … ich denke … – aeh-aeh-aeh – … wenn der Grad von Intensität der Bedrängnis und der Verwirrung eines Menschen genügend hoch ist, dann kannst Du Dich nicht bewegen. Und für Menschen, die das klinische Bild einer Depression erleben, ist deren Problem, überhaupt bis zum nächsten Moment zu kommen. Du verlierst dann dein Gleichgewicht und bist nicht wirklich fähig., zu analysieren oder zu denken.“
03:20 Interviewerin: „Waren Sie davon betroffen?“
03:22 Leonard Cohen „Ja – ja! Ja, ich war dort.“
(…)
04:05 Interviewerin: „Erzählen Sie was über Frauen.“
04:07 Leonard Cohen: „Oh – Sie sind haben da sicher die größere Autorität darüber zu sprechen, als ich! (lacht)“