Gute künstlerische Arbeit wird trotz des erlittenen Leids hervorgebracht. Und zwar als Antwort darauf, als ein Sieg über das Leid! (Leonard Cohen)

lcDieses Interview mit Leonard Cohen nach der Ordination zum Buddhisten zeigt eine sehr reflektierte und erhellende Sicht auf Depression und Einsamkeit und den Elementen, die diese auflösen, oder: Einen Sieg über sie bedeuten.

Die Interviewerin ist ziemlich hartnäckig … mit beeindruckenden Folgen!

 

 
02:16 Interviewerin: „Haben Sie je gedacht, dass – wenn Sie mit Ihrer Depression fertig würden – und es Ihnen besser gehen würde, dass Sie den Kontakt zu Ihrer künstlerischen Seite verlieren könnten? Die den Schmerz versteht und ausdrückt?“
02:27 Leonard Cohen: „Nein. Das ist eine ziemlich verbreitete Auffassung, dass ausschliesslich Leid gute Arbeit hervorbringt – oder einfühlsame Werke. Ich denke nicht, dass das der Fall ist. Ich denke, dass in einem bestimmten Sinn Schmerz der Beginn oder das Ende davon ist. Aber ich denke, dass gute (künstlerische:FF) Arbeit trotz des erlittenen Leids hervorgebracht wird. Und zwar als Antwort darauf, als ein Sieg über das Leid!“
02:50  Interviewerin: „Das klingt nach einem interessanten Konzept: Ein Sieg über das Leid?“
02:53 Leonard Cohen: „Hm ja , weil … ich denke … – aeh-aeh-aeh – … wenn der Grad von Intensität der Bedrängnis und der Verwirrung eines Menschen genügend hoch ist, dann kannst Du Dich nicht bewegen. Und für Menschen, die das klinische Bild einer Depression erleben, ist deren Problem, überhaupt bis zum nächsten Moment zu kommen. Du verlierst dann dein Gleichgewicht und bist nicht wirklich fähig., zu analysieren oder zu denken.“
03:20 Interviewerin: „Waren Sie davon betroffen?“
03:22 Leonard Cohen „Ja – ja! Ja, ich war dort.“
(…)
04:05 Interviewerin: „Erzählen Sie was über Frauen.“
04:07 Leonard Cohen: „Oh – Sie sind haben da sicher die größere Autorität darüber zu sprechen, als ich! (lacht)“

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