Kapitel 2: Nochmal mit Gefühl

kapitel2Manchmal fühlst Du dich frei, manchmal nicht. Welche Situationen erzeugen in Dir das Gefühl, frei zu sein? Welche lassen in dir das Gefühl aufsteigen, unfrei zu sein? In Kapitel 1 wurden Willens- und Handlungsfreiheit und positive sowie negative Freiheit voneinander unterschieden. Lasst uns beide Geschmäcker und beide Gewürze kosten.

 

Willensfreiheit:
Negative Freiheit: Frei von Zwängen, Unterdrückung oder Notwendigkeit, die ausserhalb des eigenen Willens wirken verbunden mit der Frage nach einem „Warum?“.
Positive Freiheit: Entscheidungsfreiheit in dem Bewusstsein, auch anders entscheiden zu können mit einem damit verbundenen „Wozu?“.

Handlungsfreiheit:
Negative Freiheit: Handeln als reaktive Abwehr gegen aufgezwungene Handlungsdirektiven. Warum muss ich so – und nichts anders – handeln?
Positive Freiheit: Handeln als aktive und schöpferische Gestaltung in eine Richtung, das eine Antwort auf die Frage nach dem „Wozu?“ gibt.

Sammle selbst Beispiele für die Ausprägungen dieser vierfeldrigen Matrix! Analysiere, welche Gefühle in den Beispiel-Situationen bei Dir entstanden sind, welche verdrängt wurden, welche gestört, welche genutzt haben könnten. Denn Freiheit ist körperlich-materiell spür- und fühlbar. Wie fühlt es sich an, frei zu sein? Welchen Freiheitsgeschmack probierst Du am liebsten? Welcher schmeckt Dir am besten?

Wenn Du soweit bist, können wir uns anschauen, ob Du eigentlich in Deinen Beispiel-Situationen bestimmte Muster, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge erkennst. Vielleicht gibt es unbedingte und bedingte Freiheit? Vielleicht gibt es förderliche und weniger förderliche Umstände für die Freiheit(en)?

Zur Illustration wieder ein Filmzitat. Diesmal aus „Die Frau des Zeitreisenden“:
„Clare: ‚Du hast mich reingelegt. Du bist zu der Wiese gekommen und hast einem kleinen Mädchen das Herz und den Verstand verwirrt. Glaubst du etwa ich hab mir dieses Leben gewünscht? Diesen Mann, der verschwindet ohne irgendeine Vorwarnung! Denkst du, irgendjemand wünscht sich das?! Wer will denn das?‘ Henry: ‚Du hast die Wahl.‘ Clare: ‚Ich hatte nie die Wahl.“

Wir werden sehen, ob es so etwas wie eine Wahl gibt. Oder: Ob es alternativlos zu akzeptieren ist, was eben gerade geschieht …

2 Gedanken zu „Kapitel 2: Nochmal mit Gefühl“

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