Vorbereitung

Eine Lavendel & Eucalyptus Kerze brennt an meinem Eckschreibtisch. Ich hatte „Tea for the tillerman“ von Cat Stevens gehört. Nun klingt „Harvest“ von Neil Young in meiner ägyptischen Schreibstube. http://www.youtube.com/watch?v=Q7jeb_D08XA

Die schweren Regentropfen kriechen an den Fenstern entlang. Ein bisschen Melancholie – aber keine Trauer – bewegt mich. Ich bin gut zu mir und fühle mich seltsam sanft und nachgiebig. Ich spüre eine feinfasrige Empfänglichkeit und warte auf das Anschwellen dessen, was kommen mag.

Ich kenne diese Situation, kurz bevor ich Gefäss dessen werde, was von mir aufgeschrieben wird. Diesmal bin ich voll bewusst in diesem Zustand und gleichzeitig in freier Aufmerksamkeit. Manche meinen, Inspiration könne aus dem Kleinsten erwachsen. Jeder Gegenstand, der an meine Augen tritt, wird grösser und intensiver. Jedes Objekt trägt die ganze Welt in sich. Ich sehe durch die gegenständliche Form in tiefe Leere.

Ich spüre, wie wirklich alle Phänomene des Lebens in gegenseitiger Abhängigkeit ins Leben treten. Ich spüre weder Widerwillen noch aufgeregte Freude. Ich bin einfach gewahr. Das ist die Situation, in der Poesie entstehen kann – getragen von tiefer Menschlichkeit. Ich bin bereit für die andere Welt, die wellenartig durch mich strömt. Während mein Bezugspunkt (oder wie Castaneda sagen würde: Montagepunkt) sich in Linien verwandelt, zu Flächen wird, ihre Konturen und eckigen Kanten zu Wellen werden, reflektiert mein Geist nichts mehr.

Was auch immer kommen mag, darin liegt eine Suesse und Freude und Tiefe, die mich schon längst erfasst hat. Fluidum ….. kommen / gehen / warten / spüren …. bis bald meine Lieben ….

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