Archiv der Kategorie: Vertrauensvoll Arbeiten

Der wirtschaftliche Verein

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Eine gute Zusammenfassung und Bewertung des eigentlich rechtlich möglichen „wirtschaftlichen Vereins“ durch den Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften (ZdK) gibt der folgende Artikel. Der Verein zur Förderung solidarischer Ökonomie bietet einige Ideen dazu, wie gemeinschaftliches Arbeiten ohne Hierarchien praktisch funktionieren kann. Die Wahl der Rechtsform ist problematisch, weil Genossenschaften grundsätzlich Formkaufmann, im Gegensatz zur Stellung des wirtschaftlichen Vereins. Der ZdK führt dazu aus:

„Der Verein ist nicht Formkaufmann, also wird er nicht von vornherein Zwangsmitglied und Zwangsbeitragszahler der Industrie-
und Handelskammer, wie dies bei jeder Genossenschaft der Fall ist. Auch unterliegt er nicht, um die Rechtsfähigkeit zu erlangen, dem Anschlusszwang an einen genossenschaftlichen Prüfverband und damit der dortigen Beitragspflicht. Und schließlich kann der wirtschaftliche Verein wie auch der Idealverein (e.V.) seine Kassenprüfung und Revision in der Satzung selbst regeln und unterliegt nicht einer gesetzlich angeordneten Prüfung, die sich an dem Modell der Prüfung mittelgroßer und großer Kapitalgesellschaften orientiert, und bei der Tagessätze zwischen 500 und 1.000 € berechnet werden, wie das bei Genossenschaften der Fall ist. (…) In Finnland kostet die Gründung einer Genossenschaft rund 100 €, während in Deutschland allein für die obligatorische Gründungsprüfung durch den Prüfungsverband zwischen 1.000 und 3.000 € hinzulegen sind, von den Notars- und Gerichtskosten ganz zu schweigen.“ (Quelle: siehe oben)

Die Dorfläden, Erzeugergemeinschaften, Schweinemastbetriebe und Betriebe im Bereich der Forstwirtschaft können allerdings sehr wohl – auch weiterhin – als „wirtschaftlicher Verein“ ausgründen. Allen anderen Interessenten wird – laut Artikel – eine derartige Gründung – trotz rechtlicher Möglichkeit – meist verwehrt. Die „Ausweichroute“ stellt eine Gründung als Idealverein dar. Wenn bspw. das Fraunhofer Institut mit ca. 1,5 Mrd Umsatz als Verein auftritt, läßt das eigene Schritte möglich und denkbar werden. Vor allem haftungsrechtliche Fragen bezüglich der Vereinsmitglieder werden zu überprüfen sein.

Wenn das Haftungsrisiko „gedeckelt“ werden kann – beispielsweise durch entsprechende Revisionsstellen inerhalb des Vereins oder freiwillige regelmässige Buchprüfung und Beratung wäre – dann wenn soziale und gemeinnützliche Arbeiten zu organisieren sind, ein eingetragener Veein als Idealverein wahrscheinlich eine gangbare Lösung.

Es ist zu überprüfen, inwieweit auch Verkauf des Betriebs oder Änderung der hierarchiefreien internen „Verfassung“ gegen Verwertungslogik geschützt werden kann. Eine sehr umfangreiche Analyse in Bezug auf Dorfläden biete Grumbach und Bösche in ihrem Buch „Wirtschaftliche Vereine„. Die dort gegebenen Informationen werden wir berücksichtigen. Vorläufiges Fazit: Wenn man nicht gerade in Rheinland-Pfalz oder Niedersachsen einen Dorfladen aufmachen möchte, oder BauerIn / ForstbesitzerIn ist, wirds in Deutschland eisig bis schwierig, einen wirtschaftlichen Verein „aufzumachen“.

Hospiz

hospiz2„Sterben ist Leben – Leben vor dem Tod“ steht im zweiten Leitsatz des dhpv zur Hospizarbeit. Hospiz (lat. hospitium „Herberge“) ist eine Einrichtung der Sterbebegleitung. Im deutschen Sprachraum der Gegenwart wird mit Hospiz meist eine stationäre Pflegeeinrichtung bezeichnet, die meist über nur wenige Betten verfügt und ähnlich wie ein kleines Pflegeheim organisiert ist.

Das erste stationäre Hospiz in Deutschland wurde 1986 eröffnet.  1998 wurde das erste Kinderhospiz in Deutschland gegründet. In Deutschland gibt es 179 stationäre Hospize und 231 Palliativstationen in Krankenhäusern sowie über 1500 ambulante Hospizdienste. (Quelle: Wikipedia)

Meines Erachtens ist es eine gute Idee, darüber nachzudenken, wie wir den (unvermeidlichen) Sterbeprozess so gestalten können, dass unsere ethischen und moralischen Ansprüche an unser Leben – und unser Sterben – berücksichtigt werden können. Dies ist ein wichitger Teil davon, wie „sich beziehen“ bei mittun.de gepflegt werden kann. Die fünf Sterbephasen nach Kübler-Ross sind dabei ein grundlegendes Modell zum Verständnis des Sterbeprozesses.

Unter dem Namen Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz (BAG Hospiz) wurde der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) 1992 vom Krankenhausseelsorger Heinrich Pera in Halle (Saale) gegründet. Wir werden mit diesem Verband Kontakt aufnehmen. Ich will – unabhängig von bestehenden kirchlichen christlichen – Einrichtungen mit Euch etwas auf den Weg bringen. Und wenn der Weg lang ist, lasst ihn uns gehen …

Insbesondere die Qualitätsanforderung zur Vorbereitung Ehrenamtlicher in der Hospizarbeit des Verbandes und der Anhang zur Broschüre können eine erste Anregung dafür sein, welche Qualifikationen einige von uns erwerben können, um sich einzubringen. Die Qualitätsanforderung dient als verbindlicher Rahmen zur qualifizierten Vorbereitung Ehrenamtlicher in der Hospizarbeit. Sie beleuchtet die Voraussetzungen und Ziele der Vorbereitung Ehrenamtlicher ebenso, wie die Strukturelemente und den Rahmen einer Vorbereitung. Aber auch das Anforderungsprofil der Kursleitung. Darüber hinaus werden Inhalte der Befähigungsphase behandelt.

Mehrgenerationenhaus

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Ein Teil der Aufgabe von http://mittun.de ist es,  ein Mehrgenerationenhaus – bzw. Wohnprojekt zu realisieren, in dem auch die Pflege in einem selbstverwalteten Betrieb gewährleistet wird. Wohnen und gepflegt werden für die Einen, Wohnen und Arbeiten für die Anderen – so entstehen Gemeinschaften!

Das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser fördert das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Lebensalter. Die Website bietet ein großes Angebot an Informationen zu diesem Thema. Außerdem können Interessierte Mehrgenerationenhäuser in ihrer Nähe finden.

Interessant ist eine Dokumentation, wie in einem bestehenden Quartier durch ein Mehrgenerationenhaus positive Veränderungen entwickelt werden können. Die laufende Förderung des hier dargestellten Projekts durch das Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit 40.000 Euro pro Jahr für einen begrenzten Zeitraum könnte das freiwillige Engagement nachhaltig fördern. Inwiefern auch für neue Projekte Förderungen möglich sind, versuche ich gerade zu recherchieren.

Interessant wäre auch die Zusammenarbeit bspw. mit Alt hilft Jung. Alt hilft jung e. V. vermittelt erfahrene, ältere Arbeitskräfte aus dem wirtschaftlichen und kaufmännischen Bereich an junge Unternehmen.

Dabei wären auch die Erfahrungen der Bundesinteressenvertretung und des Selbsthilfeverband der Bewohnerinnen und Bewohner von Altenwohn- und Pflegeeinrichtungen e.V. interessant. Er widmet sich der Verbesserung der Lebensbedingungen in Heimen und anderen Wohnformen.

Die Website des Humanistischen Verband Deutschlands – Patientenverfügung informiert über Patientenverfügung, Hospiz und Sterbehilfe, dokumentiert Presseartikel und beantwortet häufig gestellte Fragen.

Nicht zuletzt erscheint mir der Kontakt zum Deutschen Berufsverband für Altenpflege e.V. wichtig, der  die Interessen seiner Mitglieder vertritt und  über Neuerungen in der Gesundheitspolitik berichtet.

Die aktive Familie

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„Der Begriff Frühförderung ist eine Sammelbezeichnung für pädagogische und therapeutische Maßnahmen für Kinder mit einer Behinderung oder die von einer Behinderung bedroht sind. Die Maßnahmen der Frühförderung umfassen den Zeitraum der ersten Lebensjahre und können sich bis zum Kindergarteneintritt oder bis zur Einschulung erstrecken. Dies ist je nach Bundesland verschieden.“ (Wikipedia-Artikel).

Eng verbunden damit sind Fragen der Prävention (als Verhinderung einer möglichen Verschlimmerung eines Gesundheitszustands oder des Eintritts einer Schädigung). Unseres Erachtens sind Familien, die sich aktiv an der Förderung ihres Nachwuchses beteiligen, eine unverzichtbare Säule bei der Förderung von kleinen Kindern.Damit die Familie in die Lage versetzt wird, die Entwicklung der Kinder zu fördern, haben wir in einem ersten Schritt ein Präventionsprogramm aufgesetzt. Unter http://die-aktive-familie.de finden Sie die entsprechenden Hinweise. Wir freuen uns darauf, möglichst vielen Familien im Rhein-Neckar-Raum anbieten zu können, sich aktiv einzubringen.

Die pädagogischen und therapeutischen Leistungen, die evtl. zusätzlich nötig sein können, wollen wir in den nächsten drei Jahren durch den Aufbau eines interdisziplinären Frühförderzentrums für den Rhein-Neckar-Kreis den betroffenen Familien anbieten. Wir werden diese „Mammut-Aufgabe“ nur gemeinsam schaffen. MitTun bedeutet in diesem Sinn eine mögliche aktive Beteiligung der TherapeutInnen, PädagogInnen, Familien und anderer Personen oder Organisationen, damit wir das schaffen können.

Kinder sind im wahrsten Sinn des Wortes „kleine Sonnenscheine“ – manchmal gibt es Wolken am Himmel, die die Sonne nicht durchlassen wollen. Lasst uns zusammen dafür eintreten, damit die Sonne scheint – zumindest für die Kinder, mit denen wir gemeinsam arbeiten wollen.

Wer Interesse daran hat, sich aktiv an dem Projekt: AUFBAU EINES INTERDISZIPLINÄREN FRÜHFÖRDERZENTRUMS RHEIN-NECKAR zu beteiligen, möge uns einfach eine kleine Mail senden.

Die freie Vereinbarung

Wenn Kropotkin in seiner „freien Vereinbarung“ schrieb, ist dies ein möglicher Ausgangspunkt, darüber nachzudenken, wie wir gemeinsam solche freien Vereinbarungen treffen können:

„Durch erhebliche Vorurteile, durch falsche Erziehung und Belehrung gewöhnt, überall nur die Regierung, die Gesetzgebung und die Magistratur zu sehen, sind wir zu dem Glauben gekommen, daß die Menschen sich wie wilde Tiere zerreißen würden an dem Tage, wo der Polizist nicht mehr sein Auge auf uns gerichtet hält, daß das Chaos eintreten würde, wenn die Autorität in einer Sturmesflut versinken würde. Und doch stehen wir, ohne uns dessen bewußt zu werden, tausend und abertausend menschlichen Gruppierungen gegenüber, die sich in freier Weise gebildet haben und bilden – ohne die Intervention eines Gesetzes, und die unendlich viel Höheres vollbringen, als solche, die unter gouvernementaler Oberherrschaft zu Stande kommen.“

Ich habe festes Vertrauen darin, dass ein anderes Leben möglich ist. Mut, Entschlossenheit, Tatkraft und klare Überzeugungen sind vitale Triebkräfte dafür, gemeinsam etwas erreichen zu können. Wir können miteinander tun, was ein Einzelner / eine Einzelne nicht vermag. Leistung, die honoriert wird und tiefe Akzeptanz der Unterschiedlichkeit einzelner Menschen veranlassen mich dazu, wirtschaftlich tätig zu sein. Die Wirtschaft und die damit einhergehenden Austauschprozesse von Geld, Waren und Leistung(en) sind das spannendste Feld in der Wirklichkeit, in dem wir beweisen können, dass Kreativität und Entschlossenheit siegen gegen Herrschaftsprinzipien und Gleichmacherei. Ich habe noch nie etwas davon gehalten, alle Menschen nivellieren oder gleichmachen zu müssen.

Ich wünsche mir Vereinbarungen, die für alle Seiten Gewinn bringend sind. Der Erfolg wirtschaftlicher Unternehmungen läßt sich daran messen, ob irgendwer darin (sich selbst) ausbeutet. Ich habe zu viele Projekte gesehen, die mit Geist und gutem Willen wirtschaftlich erfolglos waren. Das ist kein Qualitätsprinzip alternativen Wirtschaftens für mich. Zufriedenheit und Lebenssinn sind jenseits von Geld. Die Unternehmungen, die ich bisher geleitet habe, zeichneten sich durch einen kooperativen und nicht-autoritären Führungsstil aus. Ohne Führung können wir viele Parties feiern und kreative Lösungen finden – mit einer verantwortungsvollen, interessierten Führung, die sich an das hält, was diejenigen wollen, die bereit sind, sich einzubringen und etwas zu leisten, bekommen wir Schlagkraft und energetisches Zupacken verbunden mit Fokussierung. Dazu bin ich bereit!