Der Hormonstatus eines Menschen. Oder: Ich bin (k)ein Mann. Punkt.

mittunVerena Stefan in einem taz-Interview: „Die soziologische Pyramide besteht fort: Die Spitze ist weiß, heterosexuell und männlich. Alles andere ist weniger wert. Wenn man zur Frau erklärt wird, wird man zu einem Wesen gemacht, das in die Kategorie „anders“ gehört. Deshalb wollte ich mich nicht zur „Frau“ reduzieren lassen. Ich wollte ein Mensch sein.“

Aus ähnlichen Gründen will ich ein Mensch sein – und nicht (nur) auf „Mann“ reduziert werden von anderen Menschen – oder von mir selbst?! Es wird noch ein Weg für mich zu gehen sein, mich SELBST nicht zum „Mann“ zu reduzieren. Ein Satz, den ich heute gehört habe, hat mich für diese Eigenreduzierung – also: Beschränkung – sensibilisiert. Ich sollte für mich selbst aufhören Männlichkeit mit meinem Hormonstatus zu verwechseln.

Ich brauche mir auch nicht zu wünschen, „anders“ (in der Diktion Verenas also: weiblich) zu sein, um ein ganzer Mensch zu werden. Und mein Wunsch selbst wiederholt die Uneigentlichkeit der darin enthaltenen Kategorisierung. Anders gesagt: Während eine Sehnsucht nach einem „Weiblichen“ in Differenz zu einem „Männlichen“ von mir empfunden wird, wiederhole ich genau die von mir ABGELEHNTE Bewertungs- und Kategorisierungs-Routine – freilich mit umgekehrter (Aus-)Richtung.

Der Link zum vollständigen Interview

Ein Gedanke zu „Der Hormonstatus eines Menschen. Oder: Ich bin (k)ein Mann. Punkt.“

  1. Ich glaube das ist einer der besten Kommentare, die ich bisher zur Emanzipation vom (biologischen) Geschlecht gelesen habe.

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