Meine Heimat

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Der eigentliche Schrecken wartet noch auf mich.
Die Sichel des Mondes schneidet die Nacht entzwei.
Getrennt von Allem, was mich schützt,
muss ich zu dem Riesen werden,
der nötig ist, um den Kampf zu gewinnen.

Niemand, der mir den Weg weist.
Ganz allein bin ich so einig mit mir selbst.
Da ist süße Verzweiflung, abgrundtiefe Furcht vor dem Neuen.
Das existentiell Andere umfließt mich –
sucht mich aufzusaugen, zu verschlingen.
Allgefräßiges Monster aus der Dunkelheit
bestürzt mich.

„Ich widerstehe! Nichts bringt mich aus mir!“
sage ich mir, bestärke mich, helfe ich mir.
Und wenn ich schon über dem Abgrund schwebe,
durchschreite ich ihn mit Stolz!
Denn das bin ich Selbst – ungeteilt und ganz!

Keine Macht in den Himmeln und auf Erden kann
mich stoppen, denn da ist Versuchung
in jedem Moment (meiner Schwäche).
Aus ihr erwächst mein flehendes Herz –
wie einem Kind, das seinem Teufel begegnet.
Und wenn der Teufel all das verkörpert, was gegen Mich ist,
dann will ich ein Kreuzritter des wahren Glaubens sein!

Denn nichts wird mich bewegen
als Judas in seiner Stunde.
Im Verlust der Hoffnung ist
die Keimzelle des Wachstums angelegt.
Alles aufzugeben, was nicht von mir ist,
ist gerade nicht Verrat.
Zu mir, zu mir!
Denn das ist die Richtung des Lebensflußes!

Auf ihm treibe ich und er treibt mich durch die Nacht.
Wenn der Himmel über mir und der Nil unter mir Zeuge sind
bin ich ich selbst – ganz und gar.
Hierhin gehöre ich, das ist meine Heimat:
der weite unendliche Raum meiner eigenen Seele.
Einzigartig und aus eigenem Gesetz: ein Mensch der Erde.

Ich habe gesprochen.
Mögen nun die anderen Seelen und Dämonen hervortreten,
Damit ich sie sehen, verstehen und begreifen kann!

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