Archiv der Kategorie: Lyrik

Gedichte, Poems, Lyrik etc.

Weil ich die Klinge bin und du der Kelch

Wicca6„Do what you will, I bring you the edge
I am the one to sever your head
I cut so deep, I can cut straight
All depends on the moves you make“

 

 

 

weil ich die Klinge bin
und du der kelch bist
schaffen wir ein gemeinsames feld
hier treffen wir viermal aufeinander

da bin ich ganz allein
da bist du ganz allein
da sind wir mit unserem körper und verstand
da entsteht, was uns hält

klinge, kelch, stäbe, scheiben und wakantanka
hier stehe ich und gehe keinen schritt zurück
hier bewege ich (mich) und eile in uns
hier tanzen wir im feld aus liebe und vertrauen
hier empfängst du
hier empfange ich
hier geben wir uns
was uns zu mehr macht

wir verlieren unsere namen und unsere hülle
wir gewinnen eigenmächtige bezogenheit und fülle

weil wir beide klinge und kelch sind!

 

ich bin gegen den krieg

ich bin gegen den krieg
den kleinen und den grossen
und weiss doch, dass der krieg
die universale metapher eines
unerbittlichen  kampf gegen
alles ist, was „nicht-ich“ ist
dieser kampf ist notwendig
immer wieder errichtest du dich selbst
gegen alles, was du nicht bist
um dann dich einbringen zu können
frieden entsteht nicht ohne krieg
ich bin dennoch gegen den krieg
denn er ist grausam und unbarmherzig
lasst uns lernen, friedvolle kriegerInnen zu sein.

 

Mich selbst hinter und in mich werfen


In Gedenken an den von mir sehr geliebten Erich Mühsam.

Ein Mann, der mich begleitet in meinen Gefühlen und Gedanken.

Mich selbst hinter und in mich werfen
Ketten bilden
Seile spannen
Gesichter zeigen
Beieinander stehen
Sich in Bewegung setzen
Solidarität erfahren
Ohnmacht erleben
Weiter gehen
Weiter gehen
Andere Wege gehen
Andere Wege gehen
Nicht vergeben
Nicht vergessen
Mythen auflösen
Jeden Tag
Eine Zukunft
Hinter sich
Werfen
In die Fluten
Werfen
Stehen
In Wahrheit
In Kraft
Ohne Macht
Ohne Krieg
Einmal in Liebe
AUFSTEHEN
Nie wieder
Anhalten
Aufgeben
Verzweifeln
Und wenn doch:
Sich selbst vergeben
Wieder und Wieder
Nicht Vergessen
Nicht Aufgeben
Lieben, Einstehen, Bleiben

Mich selbst hinter und in mich werfen

 

Wer?

ob es kalt oder warm ist
ob ich arbeite oder stille bin
ob es hektisch oder gemütlich ist
ob ich traurig oder fröhlich werde
ob Leid oder Liebe entsteht
ob Friede oder Krieg Raum gewinnen
– wer entscheidet darüber?

wer in mir beurteilt?
wer sollte schweigen?
wer sollte sprechen?
wer zieht sich zurück?
wer greift an?
wer in mir ist das?

Stille

20130224-194854.jpgstill
bin ich
geschlossen und geladen
gesichert und entschlossen
getragen und leichter
berührungslos
bleibe ich
ein stern
ein nichts
ein jemand
ein fremder
mir selbst
ein fremder
wende ich mich
mir zu
begegne mir
im schweigen
verstehe mich
tiefer und tiefer
schweige und schreibe
zu mir – ich bin
schmerzfrei offen
nichts blutet
nichts ist verletzt
keine worte treffen stille
– samtene stille –
ich bin bereit
erfüllt und leer
zugleich
niemand ist
schuld
nichts ist
geschehen
ich gleite
in der stille
die schmerzen
vergehen
welle für welle
tiefer und tiefer
in den schmerz
hinein
ich bin
still

Wir, die wir lieben

Ich sehe Dich.
Ich weiss um Dich.
Ich fühle Dich.
Ich verliere weder Dich noch mich.
Ich sehne mich nach Uns.

Was brauchst Du?
Was wünschst Du Dir?
Was freut Dich?
Was macht Dich traurig?
Was machst Du gerne?
Was willst Du nicht tun?
Was fällt Dir schwer?
Was kannst Du nicht?
Was hast Du alles gelernt?
Was macht Dich eigentlich aus?
Was nimmst Du Dir als Nächstes (vor)?
Was tut Dir gut?
Was sagst Du dazu, dass ich Dich das frag´?

Ich frag´ Dich, weil ich mich für Dich interessiere!
Ich frag´ mich, ob Du das auch spürst?
Ich wünsch´ mir für Dich, dass Du lebst – dass Du Dein Leben spürst.
Ich bin bei Dir, weil ich es so will.
Ich geh´ nicht fort, wenn Du weinst.
Ich geh´ nur, wenn Du es willst – und ich auch.
Ich bleib´  bei Dir – und stelle Dir Fragen.
Ich will Dich nicht auseinandernehmen.
Ich will Dich nicht bedrohen.
Ich will Dir nah´ sein – fast unerträglich nah´.
Ich weiss, was ich tu!
Ich liebe Dich, weil ich es will.
Und ich liebe nicht nur Dich!

Das ist mein Königreich.
Das ist meine Liebe.
So wie ich sie verstehe.
Und wenn Du es willst,
dann stoss´ ich Dich nicht weg von mir.

Wenn Du es wirklich willst,
dann kannst Du mich berühren.
Und meine kalten Steine
schmelzen in Deiner Berührung.

Wir, die wir lieben.
Wir, die wir wollen.
Wir, die wir tief empfinden.
Wir, die wir fühlen.
Wir, die wir denken und planen.
Wir, die wir kämpfen und siegen.
Wir, die wir zweifeln und sehnen.
Wir – wir sind LEGION.
Wir haben unsere Sehnsucht gefunden.

Und ihr?

Kommt zu uns – bei uns geht es rauh und herzlich zu.
Ehrlich, offen, verletzlich und frei.
Manchmal kalt wie ein Stein.
Manchmal wie gleißendes Gold.
Kommt zu uns rüber – wir bleiben für immer.
Wir bleiben und wir gehen.
Geh mit uns diesen Weg.
Wir, die wir Angst, Furcht und Schrecken kennen.
Wir, die wir Schuld, Scham und Verzweiflung verstehen.
Wir, die wir wirklich leben.
Wir, die wir niemals sterben.

Wir sind DU.

Wir gehen tiefer als Dein Schatten.
Wir fliegen mit Dir – höher und höher hinauf.
Wir, wir haben uns entschieden.

Und Du?

Du kannst das auch!
Wir haben nichts mehr zu verlieren
– noch nicht mal unsere Angst.
Komm, lass uns gehen –
Damit wir alle für immer bleiben.

 

Die zwei Schwerter

In Regen und Schnee stehst Du vor mir:
Dein Haupt verhüllt unter samtrotem Umhang.
Du sprichst zu mir und sagst:
„Nimm das Schwert auf,
… das ist dein Schicksal.“

Ich betrachte den Knauf des Schwertes,
ich blicke zu dir, mache einen Schritt auf dich zu,
richte mich auf und sage dir:
 Es gibt KEIN Schicksal!
Es gibt nur unseren WILLEN!

Ich ziehe die zwei Schwerter, die heissen: Liebe und Freiheit.
Ich wende mich ab und schaue in die gleiche Richtung wie du.

ohne dich

wäre ich mir
nie so nah gekommen
dass ich mich spüre

hätte ich nicht
die wärmende liebe erfahren
die mein herz so nötig brauchte

wäre ich selbst
nicht tief genug
in mich gegangen

hätte ich dir
nicht nah sein können
das war alles, was ich ersehnte

bei dir zu sein
allein und doch frei
war mein leben

deine liebe trage ich
für immer
in meinem herzen

mein kummer ist geringer
meine kraft ist größer
auch durch dich

unsere liebe hat
uns heil gemacht

ohne dich …
sind ich und du geworden