Archiv der Kategorie: Lyrik

Gedichte, Poems, Lyrik etc.

zurück aus den wäldern und wegen (neumond)

zurück aus den wäldern und wegen
trage ich frieden in mir
spüre ich meine liebe
atme ich unsere freiheit
umfliesst mich die sehnsuchts-see
im wald in der kälte des nachmittags
… war ich nur mit mir und
den bewohnern des waldes unterwegs
so viel gute gesellschaft hatte
ich lange nicht mehr
meine rituale sind einfach
geradeheraus und archaisch
zum abend sende ich euch
die ihr in wäldern euerer seelen seid
einen friedvollen und liebenden gruss

den frauen in euch allen wünsche ich viel wagemutiges handeln
den männern in euch allen wünsche ich geduldige empfindsamkeit

schlaflos im jungbusch

Hafen Jungbusch

leere joghurtbecher
parkverbotsschilder
3 grad kalte nachtluft
orangefarbene strassenlampen
niemand – wirklich niemand
auszumachen – am hafen lang
wo wir früher paletten verbrannt haben holzverkleidete
hühnerstiege für die style pause
contra schön schwarz zu
… früher an der ecke da wars eher
punkrock oder was auch immer
an hagestolzs fensterfront hängenbleiben – eintauchen in eine vergangenheit, die keine ist
da drüben war das why not
da habe ich die ersten knoten gelernt – das essen war fürchterlich – mike und diana weniger – der keller mit dem andreaskreuz ist zu und wird
nicht mehr gebraucht
oben jetzt die kombüse
ich glaub da geh ich am dienstag essen – allein oder zu zweit – ach lieber zu zweit
zweifle an mir – erinnerungen
gewalt – schreie – befreiung
ach wie kalt alles ist
kaffee an der tanke in der mein bruder hausverbot hat weil er einfach reinspaziert ist und fröhlich grinsend mit zwei sixpacks wieder rauskam
hafen – banana boat jumpers
kete und ich – kaffee mit heissem wasser
die ash parties die antiimps in der werftstrasse – meine freunde – meine genossinnen
von damals – hey ich bin schlaflos im jungbusch
wird zeit wach zu bleiben
denke ans pumuckl und die antifatreffen – bin sehr wach
trinke kaffee – bin so nüchtern und wach …im jungbusch
laufe ich am asv vorbei und erinnere mich wie wir im sommer auf der strasse lagen

MOKSHA

Du bist ganz allein. Dir ist kalt. Dich fröstelt. Der Aufstieg zum Gipfel hat begonnen. Du wirst nicht bleiben, wer du warst. Habe keine Angst. Wir haben jetzt keine Zeit dafür. Es genügt, die Wärme aus deinem angefachten Herz zu spüren. Es genügt, diese Wärme sich ausbreiten zu lassen. Wir gehören zur menschlichen Rasse. Das gibt uns eine Aufgabe und eine Möglichkeit. Wir selbst haben in unserem ICH alles Notwendige zur Befreiung. Du kannst es in dir in jedem Moment wieder entdecken. Die Unzulänglichkeit jeder neuen Situation mit frischen Reizen beruht auf einem nehmenden Verständnis gegenüber der Welt. Du hast erlebt wie du in dir selbst kraft deines Willens und Entschlusses soviel an Vertrauen wecken kannst. Es gibt für dich keinen Grund von der Welt, vom Außen irgendetwas zu nehmen, irgendetwas zu erwarten oder zu fordern. Alles was du brauchst, kannst du dir selbst geben. Wenn du das spürst, wächst deine Unabhängigkeit gegenüber der Welt. Sie wird zu dem was sie immer war. Sie ist nicht der Selbstbedienungsladen deines schlecht genährten und unterforderten Egos. Dieses nehmende Verständnis ist wegbereitend für Ausbeutung, Unterdrückung, Unfreiheit. Es ist ein im Jetzt Haben-Wollen, im Außen Erfreut-Sein-Wollen. Der Irrtum befindet sich nicht in den Zuständen, in den Situationen, sondern in deinem Innen.

Das Heilige Silberne Land

Brenne alles aus, was dich hält. Vernichte es mit einem Handstreich. Schwester, du bist tiefer als alle Schatten. Bruder, du pflügst das Werden gerade vor deinem Auge. Es ist ein Krieg um das heilige silberne Land. Es ist das Land unseres Glückes. Euer Blut zu geben in dem Kampf heißt nichts anderes, als durchzugehen. Durch alle Illusion zu schreiten. Unbeschadet, mit aller Anstrengung, Heil! Ich sterbe in einem Moment des Zweifels. Lass du das Sterben zu wie das Leben. Folge mir, folge dir. Alles vergeht vor unserem Auge. Unser ganzes Werden ein einziges sehendes Auge. Die Besessenheit vom Freiwerden sei dir Antrieb in diesem Moment. Hab keine Angst. Es ist immer noch keine Zeit dafür. Alles Leben wirst du nicht mehr sein. Nur einmal bist du noch zurückgekehrt. Aber dieses Leben ist notwendig und fertig gekettet und frei für dich auf deinem Weg. Mach dich frei. Lasse alle Sicherheit, die nicht in Wahrheit ruht. Lasse alles Klammern. Niemand und nichts hält dich. Löse dich zu dir. Sei du der helle strahlende Stern, dem die Welt folgen mag. Sei du die, die aber keinen Gefolgsmann, keine Gefährtin wählt. Das strahlende Land, das reine Land ist jetzt und hier. Du kannst es sehen.

Hora inmensa – JUAN RAMON JIMÉNEZ

2011-08-10 19.26.27

Nur eine Glocke und ein Vogel durchbrechen die Stille …
Es scheint, die beiden plaudern mit der sinkenden Sonne.
Goldenfarbenes Schweigen,
Nachmittag aus Kristallen geschaffen.
Eine wehende Reinheit wiegt die Bäume,
und jenseits all dessen
träumt ein durchsichtiger Fluss,er werde
Perlen zertrampelnd
sich losreissen
und in die Unendlichkeit fliessen.

Sólo turban la paz una campana, un pájaro…
Parece que los dos hablan con el ocaso.
Es de oro el silencio. La tarde es de cristales.
Mece los frescos árboles una pureza errante.
Y, más allá de todo, se sueña un río límpido
que atropellando perlas, huye hacia lo infinito…
¡Soledad! ¡Soledad! Todo es claro y callado…
Sólo turban  la paz una campana, un pájaro…
El amor vive lejos… Sereno, indiferente,
el corazón es libre. Ni está triste, ni alegre.
Lo distraen colores, brisas, cantos, perfumes…
Nada como en un lago de sentimiento inmune…
Sólo turban la paz una campana, un pájaro…
¡Parece que lo eterno se coje con la mano!

 

THE POLE-STAR (Liber 333, Kapitel 28)

Love is all virtue, since the pleasure of love is but love, and the pain of love is but love.
Love taketh no heed of that which is not and of that which is. Absence exalteth love, and presence exalteth love.
Love moveth ever from height to height of ecstasy and faileth never.
The wings of love droop not with time, nor slacken for life or for death.
Love destroyeth self, uniting self with that which is not-self, so that Love breedeth All and None in One.
Is it not so?…No?…
Then thou art not lost in love; speak not of love.
Love Alway Yieldeth: Love Alway Hardeneth. …

May be: I write it but to write Her name.

Geliebte

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Du umspielst meine Haut
Du stellst meine Regler laut
Deine Berührung wärmt mich
Nackt begrüsse ich Dich

Ich empfange Deine Hitze
Du füllst jede offene Ritze
Ich fühle Dein Erwachen
Du machst mich herzhaft lachen …

Du zauberst mir Regenbogen
Verdampfst alle meine Wogen
Essenz schaffst Du mir
Ich bin ganz hier

In deiner Präsenz ist Macht
Du tötest jede Nacht
Ich kann Dir ganz trauen
Spüre alle Männer und Frauen

Mein Körper nimmt Dich auf
Folgt Deinem königlichen Lauf
Meine Augen müssen blinzeln
Jedes Eis in mir muss winseln

Du brennst in mich
In Dir räkle ich mich
Du entzündest mir Feuer
Bist mir wert und teuer

Ich richte mich voll auf
Sende meinen Geist rauf
Zu Dir – Gestirn aller Kraft
Das alles Leben schafft

Ich bin Du – Feuer von Innen
Lässt mich Alles gewinnen
Ohne mich hast Du Dich
Ohne Dich habe ich mich

Ich brenne – bin die Hitze
Bin Präsenz in jeder Ritze
Vollständig erwarte ich Deinen Untergang
Feiere Dein Dasein mit Gesang

Chepre – Re – Atum – Deine Augen
Will ich gerne in mich saugen
Und ich selbst bleiben
Zähle auf alle Deine Scheiben

Ich liebe Dich ohne Bedingung
Du stellst mir keine Bedingung
Du bist in mir
Ich bin in Dir

Liebliche Sonne
Versengende Sonne
Mächtige Sonne
Bist mir jede Wonne